Jeden Abend ein paar Gläser Wein, irgendwann ist es eine ganze Flasche und wird zur Sucht. Davon wegzukommen ist für viele Alkoholiker kaum allein zu schaffen. Ein Klinikaufenthalt mit Therapie ist für viele Betroffene aus unterschiedlichsten Gründen oft schwer zu realisieren. Eine Alternative können ambulante Beratungs- und Therapiestellen sein. Wir erklären, wie sie helfen und wer die Kosten übernimmt.
Welche Risiken gibt es, süchtig zu werden?
Das Risiko für eine Suchtentwicklung steigt, wenn Suchtmittel leicht erhältlich sind und der Gebrauch von Alkohol und Tabak in der Familie oder am Arbeitsplatz alltäglich ist. Der Gebrauch von Suchtmitteln ist eine Möglichkeit, schnell Entspannung und Entlastung zu finden. Besonders gefährdet, von Suchtmitteln abhängig zu werden, sind Menschen, die unter schweren Belastungen leiden. Ebenso können schwierige soziale und familiäre Situationen, den Weg zur Sucht ebnen.
Wo finde ich Hilfe?
Umfangreiche Hilfsangebote bietet zum Beispiel die Caritas an. Hier bekommen Betroffene Adressen ambulanter Suchtberatungsstellen, die sich in ihrer Nähe befinden. Außerdem gibt es die "Caritas Online-Beratung". Hier bekommt man kostenlos und anonym fachlichen Rat und Hilfe. Die Expertinnen und Experten der Caritas beantworten die Fragen in der Regel innerhalb von zwei Tagen.
Wie läuft eine Suchtberatung ab?
Bei der jeweiligen Beratungsstelle können Betroffene Ihre Probleme, Befürchtungen und Sorgen schildern und die Beraterin oder der Berater wird versuchen, gemeinsam mit Ihnen Lösungen zu erarbeiten. Alle Gespräche sind streng vertraulich. Sie erhalten Informationen über die verschiedenen Behandlungsangebote und Möglichkeiten ihrer Finanzierung. Sind im Zusammenhang mit der Sucht rechtliche Probleme entstanden, wird man den- oder diejenige bei der Rechtsberatungsstellen darauf aufmerksam machen.
Was ist Sucht?
Sucht ist weder eine Erbkrankheit noch ein unabwendbares Schicksal. Dennoch spielt die "Veranlagung" eine gewisse Rolle. Zum Beispiel sind sehr impulsive oder besonders extrovertierte Menschen eher gefährdet. Ebenfalls ein erhöhtes Suchtrisiko tragen die Kinder von Eltern mit Suchtproblemen. Sie sind aufgrund ihrer erblichen Veranlagung anfälliger selbst suchtkrank zu werden. Meist ist das Familienleben durch die Suchtkrankheit schwer belastet. Deshalb ist es für sie auch aus diesem Grund schwerer, zu einer stabilen, selbstbewussten Persönlichkeit heranzuwachsen.
Gibt es finanzielle Hilfen?
Auch finanzielle Notsituationen und mögliche Hilfen und Angebote zur Schuldenberatung werden angeboten. Fragen im Umgang mit Behörden, Krankenkasse, Arbeitgeber usw. können weitere Themen von Beratungsgesprächen sein.