Dorfmenschen

Jung und queer auf dem Land – Elisa liebt ihr Dorf im Hunsrück

Stand
EIN FILM VON
Meike Rathsmann
Jörn Michaely

Video herunterladen (528,1 MB | MP4)

„Wir haben hier keinen Supermarkt, keine Geschäfte, Handynetz haben wir auch gar keins.“

Doch das hält die 25-jährige Elisa und viele freiwillige Helfer nicht davon ab, ein Festival zu veranstalten – mitten auf dem Land. Seit 2017 feiern etwa 800 Besucher jeden Sommer zusammen in Auen, einem 200-Einwohner Dorf im Hunsrück. Elisa liebt ihre Heimat. Für ihr Studium zog sie nach Mainz, doch dort fühlte sie sich nicht wohl.

„Es war schon anders vom Geräusch der Straßenbahn wach zu werden als von den Geräuschen der Melkmaschine.“

Queer sein und auf dem Land wohnen – für Elisa passt das

Direkt nach dem Studium zieht sie zurück, denn auch viele ihrer Freunde wohnen hier. Ihr Traum wäre es, ein eigenes Häuschen im Dorf zu haben.

Elisa skatet mit ihrer Freundin auf einer Straße durch Auen im Hunsrück. Aus der Vogelperspektive fotografiert.
Auf dem Land kann Elisa auftanken. Bild in Detailansicht öffnen
Das Dorf Auen im Hunsrück, in dem Elisa aufgewachsen ist und in dem das von ihr geplante queere Festival stattfindet, von oben fotografiert.
Blick auf Auen im Hunsrück. Bild in Detailansicht öffnen
Das Festival im kleinen Dorf Auen im Hunsrück ist gestartet, die Menschen tanzen und die Stimmung ist gut.
Feiern mit Live-Musik beim Dorf-Festival. Bild in Detailansicht öffnen

Elisa ist queer, sie steht auf Frauen, aber auch auf andere Geschlechter. Sie möchte sich nicht festlegen lassen. Schon früh spürte sie, dass sie sich auch zu Frauen hingezogen fühlt, doch lange erzählte sie niemandem davon.

„Obwohl es für mich persönlich nie ein Problem war, habe ich dieses Gefühl vermittelt bekommen, dass man erst mal hetero ist, bis man den Mund aufmacht und sein Coming-out hat.“ 

Nach dem Outing: Elisas Familie steht hinter ihr

Vor ihren Eltern wurde Elisa ohne ihr Einverständnis geoutet. Das hat ihr damals viel Schmerz bereitet. Doch ihre Eltern reagieren liebevoll und zeigen Verständnis. Wegen solcher Erfahrungen setzt sich Elisa für eine offenere Gesellschaft ein und will für Menschen Raum schaffen für benachteiligte Menschen. Auf dem Dorf-Festival sind alle willkommen und es geht bewusst um eine tolerante, pro-demokratische Gesellschaft, die sich in Kunst und Musik widerspiegeln soll.

Stand
EIN FILM VON
Meike Rathsmann
Jörn Michaely