Wäsche mit verschiedenen Waschmitteln (Foto: Colourbox)

So behalten Sie den Überblick

Waschmittel – diese drei reichen aus

Stand

Die Auswahl an unterschiedlichen Waschmitteln und Spezialprodukten ist inzwischen unüberschaubar geworden. Was benötigt man wirklich? Hier eine kleine Orientierung!

Welches Waschmittel für welche Wäsche?

Vollwaschmittel: In jedem Vollwaschmittel sind Bleichmittel und optische Aufheller enthalten. Sie halten die weiße Wäsche weiß.

Die antibakterielle Wirkung des Bleichmittels sorgt bei hartnäckigen Flecken und starker Verschmutzung sowie auch bei der Unterwäsche für optimale Hygiene und Sauberkeit. Für die bunte Wäsche ist ein Vollwaschmittel eher ungeeignet.

Colorwaschmittel: Dieser Waschmittelart fehlen die Bleichmittel und die optischen Aufheller. Dadurch erhalten sie die Farben von bunter Wäsche besser als Vollwaschmittel. Dafür ist ein Verfärbungsinhibitor verantwortlich, der vor dem Anfärben durch andere Textilien schützt. Eine 100% Sicherheit gibt es aber trotzdem nicht, darum ist ein Vorsortieren auch der bunten Wäsche von Vorteil.

Feinwaschmittel: Gut für Feines und Wolle, da in diesen Mitteln weder Bleichmittel, optische Aufheller oder Enzyme enthalten sind.

Mittel für Funktionskleidung:

  • Flüssiges Waschmittel verwenden. Dies löst sich bereits bei niedrigen Temperaturen auf. Pulverrückstände könnten dem Membrangewebe schaden.
  • Kein Vollwaschmittel, auch hier schaden Bleichmittel, Enzyme und optische Aufheller der Faser. Feinwaschmittel, Wollwaschmittel oder spezielle Waschmittel für Outdoorkleidung schonen die empfindlichen Gewebe.
  • Ein Waschmittel mit dem Inhaltsstoff „Zinkricinoleat“ bindet schlechte Gerüche in der Kleidung.

Immer wieder stellte sich die Frage: Pulver oder flüssig?

Eine Frau neben einer Waschmaschine (Foto: Getty Images, Thinkstock -)

Flüssige Vollwaschmittel sind in ihrer Wirkung nicht so gut wie ein Pulver. Die Bleichmittel sind im flüssigen Zustand nicht so gut haltbar und fehlen somit in den flüssigen Vollwaschmitteln. Optische Aufheller sind aber enthalten, sie sorgen für ein strahlendes Aussehen, aber nicht für eine gründliche Sauberkeit.

Im Ppulver sind sogenannte Zeolithe enthalten, die als Enthärter eingesetzt werden, die aber auch für weiße Rückstände auf der Wäsche verantwortlich sein können.

Bei flüssigen Waschmitteln fehlt dieser Zusatzstoff, wird durch einen höheren Anteil an Tensiden ersetzt. Fehlt der Enthärter, kann es schnell zur Vergrauung der Wäsche kommen, da im Wasser ausfallender Kalk nicht gebunden wird.

Bei den Colorwaschmitteln sieht es etwas anders aus. Mittlerweile können flüssige Colorwaschmittel ähnlich gute Waschergebnisse wie Pulvercolorwaschmittel aufweisen. Die Gefahr einer Vergrauung besteht wie oben beschrieben trotzdem durch den fehlenden Enthärter und sie sind weniger umweltfreundlich.

Die richtige Dosierung

Eine Frau steht vor einer Waschmaschine und gießt Waschmittel in einen Behälter. (Foto: Getty Images, Thinkstock -)

Eine richtige Dosierung ist wichtig. Bei einer Überdosierung entsteht so viel Schaum, dass die Mechanik (Strecken und Stauchen der Wäsche) zu kurz kommt und die Wäsche nur hin und her schwebt. Waschmittelreste können nicht richtig heraus gespült werden. Die Wäsche wird schneller wieder dreckig und es können durch die Mittelrückstände sogar Hautreizungen entstehen.

Auch wer am Waschmittel sparen möchte kommt nicht zu einem optimalen Waschergebnis. Waschmittel enthalten Inhaltsstoffe (Polymere) die den frisch aus der Wäsche herausgelösten Schmutz im Wasser binden. Sind sie nicht ausreichend vorhanden vergraut die Wäsche, Kalkablagerungen machen den Stoff hart, Farben matt. Auch die Maschine kann durch erhöhte Mineralablagerungen Schaden nehmen.

Durch das „gefühlsmäßige“ Dosieren entsteht auf Dauer eine große Menge Pulver, die unnötig verschwendet wird. Auf eine Packung rechnet sich das entsprechend auf die Ergiebigkeit aus.

Umrechnung in ml-g: 102 ml entspricht 65g. Die Angaben sind meist ungenau. Angaben zu ml befinden sich eigenartigerweise auf Pulverdosierbechern.

Hygiene

Temperatur an Waschmaschine einstellen  (Foto: Colourbox)

Da in einem normalen Haushalt mit gesunden Personen keine übertriebene Wäschedesinfektion benötigt, wird ein bleichmittelhaltiges Vollwaschmittel bei mind. 40°C Waschtemperatur empfohlen. Dieses reicht vollkommen aus, um krankmachende (pathogene) Keime abzutöten.

Pulverwaschmittel schonen die Umwelt

Ein Behälter liegt auf einem Waschpulver. (Foto: Getty Images, Thinkstock -)

Das Waschen belastet unsere Gewässer durch den Eintrag von Chemikalien ins Abwasser. Die Kläranlagen haben inzwischen aufgerüstet und nach einer Verordnung von 2005 müssen Tenside biologisch abbaubar sein. Das gilt leider nicht für die anderen in Waschmitteln enthaltenen Stoffe. Besonders in der Diskussion stehen hier auch die Duftstoffe.

Pulverwaschmittel gehen mit der Umwelt schonend um. Das ist bei Flüssigwaschmitteln anders. Sie enthalten meist doppelt so viele Tenside (waschaktive Substanzen) wie Pulverwaschmittel. Dies belastet die Umwelt entsprechend stärker. Zudem werden den flüssigen Waschmitteln gerne Konservierungsstoffe und spezielle Tensidarten beigemischt, die unsere Gewässer belasten.

Neu sind sogenannte Waschblätter, die viel Verpackungsmüll einsparen. Zudem kommen sie ohne Mikroplastik und Konservierungsstoffe aus. Sie werden als Universal- und als Colorwaschmittel angeboten, allerdings sind sie nicht für die Feinwäsche geeignet.

Baukastensysteme: was ist das?

Manchmal können die in den Mitteln eingesetzten Chemikalien Hautreizungen auslösen. Um dieses allergieauslösende Potential der Bestandteile zu verringern, werden bei einem Baukastensystem die Waschmittel so weit wie möglich in die Bestandteile aufgesplittet.

Tenside aus nachwachsenden Rohstoffen machen dieses System auch besonders umweltschonend. Flecken haben ihre eigenen Biozyme und werden je nach Art entsprechend vorbereitet.

Zum Dosieren aufwendiger, aber zielgerichtet einsetzbar, und ein Segen für Allergiker. Ein weiterer Vorteil von Baukastensystemen ist die Möglichkeit, bei besonders hartem Wasser nicht einfach mehr Waschmittel zu nehmen, sondern nur den Enthärteranteil zu erhöhen.

IDOS -Intelligente Dosiersysteme

Die Vorteile liegen hier auf der Hand. Ohne Mühe und Aufwand wird hier passgenau dosiert. In einen Vorratsbehälter wird Flüssigwaschmittel für bis zu 20 Wäschen bevorratet und dann je nach Einstellung zur Wäsche gegeben. Die Grundeinstellung lässt sich individuell einstellen. Für Spezialfälle gibt es eine separate Einfüllkammer für die manuelle Dosierung. Hersteller werben mit einer Ersparnis von bis zu 30 %.

Tipps und Tricks rund ums Waschen

Mann begutachtet kritisch die Wäsche, die er aus seiner Waschtrommel zieht. (Foto: Getty Images, Thinkstock -)
  • Notwendige Informationen zur Wasserhärte und den Dosierempfehlungen einholen
  • Wäsche sortieren nach Verschmutzungsgrad, Fasern und Farbe
  • Das richtige Mittel für die entsprechende Wäsche wählen
  • Dosierhilfen mit Hilfe eines Eddings markieren
  • Waschmaschine ausreichend befüllen – eventuell zwischendurch mal Probewiegen
  • Mit Übung und Routine wird die Dosierung immer genauer
  • Bei Waschmittelwechsel die Dosierungsgewohnheiten überprüfen
  • Regelmäßig den Waschmitteleinspülkasten reinigen

Fazit: Mit drei verschiedenen Arten von Waschmitteln kommt man gut klar. Ein Vollwaschmittel, ein gutes Colorwaschmittel und ein Feinwaschmittel.

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