Kinder mit Fahrradhelm (Foto: Colourbox)

Ihre Gesundheit

Fahrradhelm – guter Schutz für den Kopf

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AUTOR/IN
Stephan Gramsch

Im Winterhalbjahr mit rutschigen Untergründen steigt die Sturzgefahr beim Radfahren. Ein Helm kann vor schweren Verletzungen schützen.

Laut einer aktuellen Erhebung der Bundesanstalt für Straßenwesen fährt inzwischen jede(r) Dritte mit Helm, vor fünf Jahren waren es nur 17 Prozent. Bei Kindern zwischen 6 und 10 Jahren tragen rund 72 Prozent den Kopfschutz.

Wie ist ein Fahrradhelm aufgebaut?

Fahrradhelm (Foto: Colourbox)

Die meisten Fahrradhelme bestehen aus einer harten Polycarbonat–Außenschale bei den leichteren Helmen (Rennrad oder auch teurere Modelle), einer ABS-Außenschale (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat) oder einer Fiberglas- oder Carbonfiber-Außenschale.

Sie dient dazu, die Aufprallenergie zu verteilen. Sie ist Schutz gegen spitze Gegenstände. Und sie soll die darunterliegende Innenschale im alltäglichen Gebrauch vor Abnutzung und kleine Beschädigungen schützen. Die Innenschale ist bei hochwertigen Helmen meist aus EPS (geschäumtes Polystyrol) wie es auch bei Motoradhelmen verwendet wird.

Welcher Helm ist der Richtige?

Es gibt für die verschiedenen Radfahrtypen auch verschiedene Helme - vom Mountain-Biken über das Rennradfahren bis hin zu reinen Stadtfahrten. Insbesondere für den Einsatz mit dem E-Bike gibt es verstärkte Helme, deren Helmschale etwas dicker ist und damit Stöße besser aufnehmen kann.

Ein Helm muss gut passen. Er darf nicht zu locker sitzen und darf nicht auf dem Kopf wackeln, wenn man den Kopf bewegt, dann verfehlt er seine Schutzfunktion. Daher gilt: Helme im Fachhandel kaufen und ausprobieren, denn die verschiedenen Hersteller verwenden unterschiedliche Kopfform-Modelle.

Nur geprüfte Helme kaufen

Sie sollten nur geprüfte Helme, die die gültige Norm erfüllen, kaufen. Das erkennt man am Prüfsiegel im Helm, CE-Zeichen und Norm EN-1078. Die sicherheits-technische Qualität von einem Helm kann der Käufer kaum erkennen, daher sind Testberichte wie bei Stiftung Warentest und Fahrrad-Radzeitschriften sowie die Fachhandel-Beratung hilfreich.

Man kann generell sagen, dass in den oberen Preissegmenten besser sitzende Helme zu finden sind. Diese sind meist auch leichter und besser belüftet und trotzdem sicher.

Airbag statt Helm

Seit einigen Jahren gibt es auch einen Airbag für Radfahrer. Den trägt man wie eine Art Halskrause und er bläht sich bei einem Unfall oder Sturz blitzschnell auf. Er umschließt den Kopf und schützt ihn sehr gut vor Verletzungen.

Weitere Tipps zu Helmen

Mountainbiker mit Helm (Foto: Colourbox, Dewald Kirsten)
Bei der Geländefahrt wirklich unverzichtbar: der Fahrradhelm.

Nach einem Unfall bzw. Sturz muss und sollte der Helm unbedingt ersetzt werden, da er normalerweise seinen Zweck erfüllt hat, und man oft eine Zerstörung des Helms von außen nicht erkennt.

Auch wenn der Helm aus einer Höhe von ca. zwei Metern auf den Boden fällt, sollte man ihn vorsichtshalber austauschen.

Tipp: Den Helm pfleglich behandeln. Nicht auf der Hutablage im Auto liegenlassen, nicht werfen, fallen lassen oder beim Verreisen ungeschützt ins restliche Gepäck mit dazu werfen. Reinigen Sie den Helm nur mit lauwarmem Wasser und ein wenig Spülmittel!

Wann sollte man einen Helm auch ohne Unfall ersetzen?

Es gibt keine verpflichtenden Angaben von Herstellerseite aus. Die Empfehlung liegt bei maximal fünf Jahren Nutzungsdauer - aber nicht ab Produktionsdatum, sondern ab Kaufdatum. Der Helm sollte bei regelmäßigem Gebrauch ausgetauscht werden, da er Belastungen durch Hitze, Kälte, Regen, Körperschweiß, UV-Strahlung und diversen Stößen ausgesetzt ist.

Tipp: Immer beim Kauf auch darauf achten, dass in der kalten Jahreszeit eventuell noch ein Stirnband oder eine Helmmütze mit darunter passen sollte.

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