Wanderin mit Wanderhose, Wanderhemd, Wanderweste und Rucksack

Discounter oder Marke?

Dicht, atmungsaktiv und ökologisch: die richtige Wanderkleidung

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AUTOR/IN
Christiane Sütterle

Das Angebot für Wanderkleidung in Sportgeschäften und Outdoor-Läden ist überwältigend. Wir sagen, was Sie wirklich brauchen und ob auch preisgünstige Ware reicht.

Wir haben Michael Catrein nach seinen Tipps gefragt. Er ist Wanderführer beim Pfälzerwald-Verein.

Atmungsaktiv, leicht und strapazierfähig: Aufs Material kommts an!

Zum Wandern empfehle ich atmungsaktive Kleidung, denn bei einer Tour komme ich auch mal ins Schwitzen. T-Shirts oder Hemden aus Baumwolle nehmen Feuchtigkeit zwar relativ schnell auf, geben sie aber nicht wieder ab. Wenn Wind aufkommt, wird es in einem feuchten Baumwoll-Hemd schnell ungemütlich.

Am besten: Merino-Wolle oder Kunstfaser

Deshalb empfehle ich Kleidung aus Merino-Wolle oder aus Kunstfasern. Hemden oder Shirts aus Kunstfasern sind besonders leicht, feuchtigkeitsabweisend und flexibel. Sie trocknen rasch und knittern nicht. Bei Wander-Hemden und -Blusen kann man durchs Auf- und Zuknöpfen die Luftzufuhr regulieren. Allerdings kann es in Polyester-Kleidungsstücken schnell heiß werden und wenn wir schwitzen, entsteht unangenehmer Geruch.

Merinowolle riecht auch nach mehrmaligem Tragen nicht, sie trocknet schnell und wärmt gut. Dafür sind Merino-Shirts nicht so strapazierfähig wie solche aus Kunstfasern. Ich empfehle Merino deshalb als unterste Schicht, zum Beispiel als Unterhemd.

Jacken aus Fleece oder Softshell: Das sind die Unterschiede

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Fleecejacken sind wärmend und dehnbar - ideal, wenn es draußen kühl, aber noch nicht eiskalt ist. Softshell-Jacken sind windabweisend und dehnbar und kommen zum Einsatz, wenn es für die Fleecejacke zu kalt ist. Es gibt auch wasserabweisende Softshell-Jacken, die gut vor einem kurzen Regenschauer schützen. Bei einem richtigen Landregen braucht man aber eine wasserdichte Regenjacke oder einen Regenponcho.

Trocken auf Tour - mit Regenjacke oder Regenponcho

Kritisch bei Regenjacken sind Nähte und Reißverschlüsse - hier droht das Wasser zuerst einzudringen. Achten Sie deshalb darauf, dass die Nähte von innen mit einem speziellen wasserdichten Tape abgedichtet sind.

Es empfiehlt sich, eine Regenjacke nicht zu eng zu kaufen. Besser ist es, wenn sie noch locker über die Kleidung fällt, eine wärmende Schicht sollte noch darunter passen. Ich rate auch gern zu einem Poncho, unter diese Regenhülle passt noch ein Rucksack. Außerdem kommt man darunter garantiert nicht ins Schwitzen!

Bequem und flexibel: Darauf sollten Sie bei einer Wanderhose achten

Ganz wichtig ist eine bequeme Passform: Eine Wanderhose sollte auch große Schritte rauf und runter problemlos mitmachen und etwas dehnbar sein. Die entsprechende Flexibilität bringt etwas Elasthan bei der Materialzusammensetzung. Beim Material sollten Sie auch darauf achten, dass es wasserabweisend ist und schnell trocknet.

Wanderkleidung Wanderhose mit Zipper

Bei den so genannten Zip-Off-Hosen lassen sich die Hosenbeine mit Reißverschlüssen schnell abtrennen und wieder anbringen. Das ist gerade in den Bergen nützlich, wo ja die Wetter-Bedingungen stark schwanken können - heiß im Tal, kühl auf dem Gipfel. Bei einigen Modellen kann man den abgetrennten Teil auch als Gamasche tragen, um sich vor Zecken und Dornen zu schützen.

Marken-Wanderkleidung oder Sachen vom Discounter?

Wer nur gelegentlich kleine Wanderungen unternimmt, für den reicht möglichweise eine Jacke vom Discounter, denn es gibt auch gute Discount-Produkte. Allerdings sind Marken-Produkte stabiler und haltbarer. Viele Hersteller legen bei der Produktion Wert auf Ökologie und Nachhaltigkeit. Wer Regenjacke oder Wanderhose häufiger nutzt und viele Jahre einsetzen möchte, für den lohnt sich wahrscheinlich der Kauf eines Markenprodukts.

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Christiane Sütterle