Folge 638

Erinnerungen an ein Idyll – als Sachsen noch schmalspurig war

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AUTOR/IN
Grit Merten
Merten (Foto: privat -)

Engagierte Menschen kämpfen um den Erhalt der verblieben Eisenbahnrelikte des Wilsdruffer Schmalspurnetzes.

1886 wurde die erste Strecke des legendären Wilsdruffer Schmalspurnetzes eröffnet. 1909 wurden auch die weltberühmten Porzellan-Manufakturen von Meißen an dieses Netz angeschlossen. In seiner Blütezeit umschloss es ein Gebiet von 800 km². Wilsdruff blieb 70 Jahre lang der Dreh- und Angelpunkt der schmalspurigen Bahnen.

Die landschaftlich reizvollen Schmalspurstrecken durch Mittelsachsen wurden vor allem im Herbst eines jeden Jahres für die Landwirtschaft genutzt. Sie wurden zu Rübenbahnen umfunktioniert. Die mit der Sächsischen IV K bespannten Dampfzüge erbrachten eine enorme Transportleistung.
Das Ende des Streckennetzes kam 1966, obwohl die Ton und Kaolin-Verladung noch bis 1972 in vollem Gange war. Heute kann man Teile der ehemalige Trasse sehr schön erwandern, mit dem Fahrrad befahren, als Reitweg oder als Draisinenbahn nutzen.

Es gibt noch Kilometersteine und Brücken, die an die Zeit der Schmalspurbahnen erinnern. Engagierte Menschen kämpfen um den Erhalt der verbliebenen Eisenbahnrelikte, um kommenden Generationen zu zeigen, wie wichtig diese Streckennetz war.

(ESD: 22.04.2007)

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Grit Merten
Merten (Foto: privat -)