Tipps und Therapien

Gesunde Venen

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Mit müden, schweren Beinen fängt es an. Ein Venenleiden ist keine Erkrankung, die plötzlich auftritt und nach einer Heilungsphase wieder völlig überstanden ist. Vielmehr schleicht sich eine Venenerkrankung anfangs beinahe unbemerkt an: Abends sind die Beine müde, geschwollen und schwer, kribbeln öfter, es zeigen sich Besenreiser oder kleinere Krampfadern.

5 Tipps für gesunde Venen

  1. Spazierengehen für die Wadenmuskelpumpe
  2. Flache Schuhe, um die Abroll-Bewegung zu fördern und die Wadenmuskelpumpe zu aktivieren.
  3. Schwimmen oder generell ins Wasser gehen ist gut, da der Wasserdruck von außen ähnlich einem Kompressionsstrumpf wirkt. 
  4. Langes Sitzen (aber auch langes Stehen auf einer Stelle) vermeiden
  5. Kompressionsstrümpfe tragen, an heißen Tage auch gerne mal befeuchten.
Gehen in Turnschuhen

Was sind die häufigsten Ursachen für Venenerkrankungen?

Ursachen sind: erbliche Veranlagung, Übergewicht und schwaches Bindegewebe. Staut sich Blut in den Beinen, dehnen sich die Venen so stark aus, dass sie nicht mehr in ihre ursprüngliche Form zurück finden.
Die überdehnten Venen treten dann als Krampfadern hervor.

Die Alltagswirklichkeit sieht für die meisten Menschen so aus: Acht Stunden und mehr verbringen sie sitzend oder stehend. Langes Stehen führt zu einseitiger Überlastung, langes Sitzen ist genauso schlimm, denn die Muskelpumpen arbeiten nur dann richtig, wenn unsere Bein-, Sprunggelenk und Wadenmuskulatur im Einsatz ist.

Halten Sie sich an die S-L-Regel: Stehen und Sitzen ist schlecht für den Venenschwachen, Laufen und Liegen ist gut.

Wie arbeiten die Venen?

Vergleicht man den Blutkreislauf mit dem Installationssystem eines Hauses, so stellen die Arterien das Frischwassersystem und die Venen das Abwassersystem dar: Die Gefäße, die sauerstoff- und nährstoffreiches Blut zu den Zellen hin transportieren sind die Arterien. Die Venen müssen das in Muskeln und Organen verbrauchte Blut gegen die Schwerkraft der Beine zum Herzen zurück transportieren. Dabei brauchen die Venen die Unterstützung der Beinmuskulatur, insbesondere der Wadenmuskulatur.

Regelmäßiges hochlegen der Beine hilft bei Krampfadern.

Venentherapie

In Deutschland werden jährlich 320 Tausend Venen-OPs durchgeführt. Rund ein Drittel aller Frauen und Männer in Deutschland weisen klinisch relevante Formen auf, die als gesundheitliches Risiko gelten.

Venen-Stripping

Das „Stripping" ist die bekannteste Operationstechnik bei Krampfadern. Dabei wird die kranke Vene nach Einführen einer Sonde durch einen kleinen Schnitt herausgezogen (gestrippt). Von großer Bedeutung ist hier, dass nicht jede kranke Stammvene entfernt werden muss. Falls sie nur im oberen Teil erkrankt ist, wird stammvenenschonend vorgegangen, das heißt der gesunde Venenteil bleibt erhalten Die Stammvene wird mit einer biegsamen Sonde (Babcockstripper) herausgezogen.

Vorteil: Lässt sich immer durchführen.

Nachteil: Ein kleiner Hautschnitt am Unterschenkel ist erforderlich. Die Gewebetraumatisierung am Oberschenkel ist größer, d. h. es können sich Blutergüsse bilden, die nach einer gewissen Zeit aber wieder verschwinden.

Neben der herkömmlichen Stripping-Operation, haben sich in den letzten Jahren auch alternative Behandlungstechniken etabliert.

Alternative Therapieverfahren zum Venen-Stripping

  • Die endoluminale Lasertherapie ermöglicht eine schonende Behandlung von Krampfadern der Stammvenen. Auch Rezidiv-Krampfadern nach bereits erfolgter Stripping-OP und Seitenastvarizen können zum Teil mit dem Laser behandelt werden.
  • Die Radiofrequenzablation Closure Fast, ist eine radiofrequenz-induzierte Thermotherapie. Durch kontrollierte Erhitzung erkrankter Stammvenen werden diese verschlossen.
  • Die Hochdruckdampfbehandlung (Steam-Vein-Sclerosis, SVS) ist besonders für die schonende Behandlung voroperierter Patienten geeignet.
  • Das ClariVein- Kathedersystem erlaubt Stammvenenablation ohne jegliche Betäubung.
  • Relativ neu in Europa ist das SAPHEON Superkleber-Verfahren. Dieses Verfahren wurde bisher im Gehirn bei Aneurysmen eingesetzt.

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Autor/in
SWR Fernsehen