Stresstypen: Tipps für Vielesser und Appetitlose

Wie die Ernährung bei Stress helfen kann

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Wenig Zeit und unendlich viele To-Dos: Stressige Zeiten und Tage kennen wir alle. Gerade in solchen Phasen ist ein kritischer Blick auf den Teller wichtig, denn mit dem richtigen Essen können wir unserem Körper gerade dann etwas Gutes tun. Und: Egal ob Sie bei Stress plötzlich nur noch oder gar nichts mehr essen, wir haben für jeden Typen passende Tipps.

Vor allem diese zwei Ess-Typen gibt es bei Stress

Die Stressesser: Anstatt-Essen-Liste, gesunde Snacks und „Meal-Prep“

Wer bei Stress gerne mal zu viel und ständig am Essen ist, dem kann eine „Anstatt-Essen-Liste“ helfen: Kleben Sie sich eine Liste mit Dingen an den Kühlschrank, auf der Aktivitäten stehen die Sie machen können, wenn der Heißhunger kommt: Spazieren gehen, Wasser trinken, kurz dehnen, … So lenken Sie den Fokus weg vom Essen und kommen aus der Routine heraus, Stress mit Essen zu bekämpfen. Stellen Sie sich außerdem gesunde Snacks bereit: Studentenfutter, Fitnessriegel (mit wenig Zucker) oder Energyballs sind eine gute Option.

Auch ein guter Tipp: Bereiten Sie Ihre Portionen schon am Tag vorher oder am Wochenende vor. Durch den sogenannten „Meal Prep“ (=Mahlzeitenvorbereitung) haben Sie einen Überblick, was Sie am Tag essen sollten und sparen sich auch noch Zeit bei der Vorbereitung. Wenn Sie etwas essen lautet die goldene Regen: Achtsam essen und gründlich kauen - so hat Ihr Körper auch Zeit, dem Kopf das Signal zu senden: „Ich bin satt“.

Die Appetitlosen: Flüssiges Essen, Erinnerungen und vorbereitete Snacks

Ein Teller mit leckerer Kürbissuppe. Links angelehnt an den Suppenteller ist ein kleiner orangener Kürbis. (Foto: SWR, Imago  -)
Herbstzeit ist Kürbiszeit! Und das Beste: Kürbis ist lecker - und sogar gesund! Ob als Klassiker zur Suppe püriert oder in den Salat geschnippelt, probieren Sie einfach eines unserer Kürbis-Rezepte aus.

Wenn Ihnen Stress auf den Magen schlägt und Sie weniger essen, können Sie es mit diesen Tipps versuchen: Versuchen Sie es mit flüssigem Essen wie Suppen, selbstgemachten Smoothies, Hafer-Porridge oder Joghurt. Oft gehen diese leichter runter und versorgen Sie (im Falle einer gesunden Gemüsebrühe oder eines Smoothies) mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Stellen Sie sich am Morgen Essen an sichtbare Stellen, z.B. auf den Schreibtisch. So werden Sie über den Tag aktiv ans Essen erinnert. Am besten schneiden Sie z.B. Äpfel gleich am morgen in mundgroße Stücke - so ist die Hemmschwelle, einfach mal ein Stück zu naschen, noch niedriger.

Diese Lebensmittel können entspannen

Nüsse, Kerne und Samen

Diese kleinen Knabberkollegen enthalten neben vielen Mikronährstoffen einiges an B-Vitaminen, eine der bekanntesten „Nervennahrungen“. Besonders B1, B6 und B12 sind sowohl für die Nervenfunktion- und regeneration, als auch für die Bildung des „Glückshormons“ Serotonin wichtig.
Tipp: Nüsse, Kerne und Samen sind ein gesunder Snack für zwischendurch oder morgens als Topping aufs Müsli.

Hülsenfrüchte: Erbsen, Bohnen und Linsen
Klein aber hilfreich in hektischen Zeiten sind auch Linsen, Kichererbsen, Bohnen oder Erbsen. Sie enthalten viele Ballaststoffe und viele gesunde Proteine. Außerdem steckt in vielen Hülsenfrüchten neben großen Mengen Kalium einiges an Magnesium, das dem Körper in stressigen Zeiten auch guttut, Muskeln und Nerven fithält und Muskeln und Blutgefäße entspannt.

Grünes Gemüse: Brokkoli, Mangold und Co
Grünes Gemüse punktet unter anderem mit B-Vitaminen, Vitamin C (circa 100 Gramm Rosenkohl decken unseren Tagesbedarf davon fast vollständig. Vitamin C ist unter anderem wichtig für unser Immunsystem), Kalzium, Kalium und Eisen. Das Spurenelement Eisen ist unter anderem wichtig für den Schutz gegen Infektionen. Und: Bei einem Eisenmangel fühlen wir uns oft müde und schlapp - gerade in stressigen Zeiten braucht das niemand. (Info: Viel Eisen enthalten auch viele Sorten Fleisch, Fisch und Nüsse)

Haferflocken und Bananen
Haferflocken enthalten viele wichtige Ballaststoffe, die uns bei Stress unter die Arme greifen können. Außerdem hilft die Kombi aus Kohlenhydraten und Ballaststoffen in Haferflocken, den Blutzucker gleichmäßig hochzuhalten, sodass unsere Zellen gut mit Energie versorgt werden, und sorgt für eine „ausgeglichene Psyche“. Das Vitamin B1 in Haferflocken hilft, dass wir uns besser konzentrieren können. Bananen punkten unter anderem mit Vitamin B6 - das kann bei Nervosität und Unruhe helfen. Sowohl in Bananen als auch Haferflocken steckt außerdem der Eiweißbaustoff Tryptophan, der das stimmungsaufhellende Serotonin bildet. Und mit ein wenig guter Laune lässt sich die To-Do-Liste gleich besser abarbeiten.

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SWR Fernsehen