Birnen und Quitten (Foto: Colourbox)

Ernährung

Warum wir mehr Birnen essen sollten

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AUTOR/IN
Sabine Schütze

Jetzt ist die Haupterntezeit für einheimische Birnen. Da sie nur verhältnismäßig kurz haltbar sind, kommen sie in puncto Beliebtheit bei den Verbrauchern nicht an Äpfel ran. Doch das ist schade. Denn Birnen sind nicht nur sehr lecker und vielfältig verwendbar, sondern auch sehr gesund.

Erntezeit und Sorten

Die Ernte startet langsam im Juli und geht dann hauptsächlich bis in den Oktober. Winterbirnen werden sogar bis in den Dezember rein geerntet.

Reife Birnen werden sehr schnell überreif. Kühl gelagert – und zwar durchaus im Kühlschrank - sollten sie innerhalb einer knappen Woche gegessen werden. Noch unreife und sehr feste Exemplare werden mit der Zeit bei Zimmertemperatur süßer und saftiger. Die Früchte nicht neben anderen Obst- oder Gemüsesorten lagern, um eine Überreifung zu vermeiden. Je nach Sorte sind Birnen lagerfähig oder sollten zügig verarbeitet werden.

Birnen (Foto: Colourbox, Colourbox -)

Es gibt im Wesentlichen drei Gruppen:

  • Tafelbirnen sind weich, süß und bekömmlich und eignen sich daher gut, um sie roh zu essen.
  • Kochbirnen sind härter und entfalten ihre Aromen beim Kochen. Sie werden eingekocht und zu Kompott oder Chutney verarbeitet.
  • Mostbirnen wiederum verwendet man zur Saft- und Mostherstellung.

Geschmack

Birnen schmecken fruchtig mild und saftig. Einige Sorten auch ganz leicht säuerlich. Weil sie grundsätzlich sehr säurearm sind, schmecken Birnen besonders süß.

Reife Birnen sind perfekt zum Anbeißen. Aber sie lassen sich auch prima in Obstsalat, Kuchen oder als Kompott und Dessert nutzen, sind als Chutney unwiderstehlich. Intensive Gewürze wie Zimt, Nelken, Ingwer oder Chili unterstreichen ihren Eigengeschmack.

Birnen passen auch toll zu herzhaften Zutaten wie Käse, Nüsse oder Fleisch und Speck.

Birne mit Käse (Foto: Colourbox)

Nährwert

Birnen gehören zum Obst mit den meisten Ballaststoffen und sind deshalb toll für unsere Darmgesundheit, machen außerdem satt: etwa 6 Gramm pro Birne.

Tipp: Unbedingt die Schale mitessen. Die ist nicht nur am ballaststoffreichsten, sondern enthält auch die meisten Vitamine. Die Vitamine A und C und verschiedene B-Vitamine, u. a. Folat, sind in Birnen enthalten. Sie bieten außerdem Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Zink, Magnesium und Phosphor. Das reichlich vorhandene Kalium wirkt entwässernd und unterstützt so die Niere.

Da sie auch das Spurenelement Bor enthalten, können wir das enthaltene Kalzium besser aufnehmen (was für unsere Knochengesundheit unerlässlich ist), funktioniert die Vitamin-D- und Hormon-Bildung besser. Weil sie kaum Fruchtsäure enthalten, schonen sie zudem unseren Magen. Das macht sie perfekt für Babys und ältere Menschen, die ihren Magen schonen wollen.

Trotzdem sollten wir nur etwa zwei Birnen täglich essen. Denn sie sind reich an Fruchtzucker: fast 7 Gramm auf 100 Gramm (Glucose: 1,7 Gramm pro 100 Gramm). Auch der Zuckeralkohol Sorbitol ist enthalten und kann bei dafür empfindlichen Menschen zu Blähungen führen.

Die sekundären Pflanzenstoffe wirken entzündungshemmend und blutdrucksenkend.

Birne und unsere Gesundheit

Neben den schon erwähnten, für Obst recht typischen Vorteile, bietet die Birne noch mehr:

Fermentierter Birnensaft etwa hemmt im Magen-Darm-Trakt das Bakterium Helicobacter pylori, was die Wahrscheinlichkeit für Gastritis und Geschwüre reduziert. Helicobacter ist eine Bakterienart, die die Magenschleimhaut oft ohne Beschwerden besiedeln kann. Das Problem sind eher die Folgeerkrankungen, die dadurch begünstigt werden, etwa Magenschleimhautentzündungen.

Der hohe Fruktoseanteil der Birnen schließt das Obst zwar für entsprechend intolerante Menschen aus, bringt Diabetikern aber den Vorteil, dass auch im Zusammenspiel mit den Ballaststoffen, der Insulinspiegel nach dem Genuss nur moderat steigt.

Achtung bei Histaminintoleranz: Zwar enthalten Birnen selbst kein Histamin, jedoch histaminähnliche Stoffe, die entsprechende Reaktionen auslösen können. Darüber hinaus bewirken Birnen im Körper eine geringfügige Histaminausschüttung, so dass Birnen nur in kleinen Mengen genossen werden sollten.

Ihre Gerbstoffe helfen im Magen-Darm-Trakt gegen Durchfall, äußerlich eingesetzt sogar bei der Wundheilung. Auch kleinere Wunden wie Entzündungen im Mundraum, am Gaumen und in der Speiseröhre werden durch diese adstringierenden Effekte gelindert.

Studien konnten sogar eine krebshemmende Wirkung nachweisen, besonders bei Blasenkrebs. – Die Schulmedizin wartet noch weitere Studien ab.

Fazit

Von den unterschiedlichsten Studien zu den gesundheitlichen Effekten der Birne lässt sich ableiten, dass sie vorbeugend bzw. hilfreich ist bei Diabetes, Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Entzündungen, Krebs. Darüber hinaus wurden herzschützende Effekte gefunden. Außerdem scheinen Birnen die Symptomen von Atemwegserkrankungen wie Covid zu verbessern und zwar speziell dann, wenn andere Vorerkrankungen vorliegen.

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Sabine Schütze