Die Hirntod-Definition ist nach wie vor umstritten

Hirntod - was Organ-Spender wissen sollten

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Wann ist ein Mensch tot? Antworten auf diese Frage sind ethisch kontrovers und medizinisch bedeutsam, gerade wenn es um das Thema Organspende geht.

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Viele Menschen tragen einen Organspendeausweis mit sich, weil sie etwas Gutes tun und nach ihrem Tod einem anderen schwerkranken Menschen mit ihren Organen helfen wollen. Was sie oft nicht wissen: Dieser Ausweis widerspricht möglicherweise ihrer eigenen Patientenverfügung, wenn sie dort verfügt haben, dass ihr Leben am Ende nicht durch Intensivmedizin verlängert werden soll.

Infostand zur Werbung für Organspender (Foto: SWR)
Es fehlen Organspender. Unsicherheiten bei Fragen zur Feststellung des Todeszeitpunkts machen die Entscheidung für Betroffene nicht einfacher.

Denn hirntote Spender oder Menschen, die auf dem Weg zum Hirntod sind, werden durch Intensivmedizin möglicherweise tagelang am Sterben gehindert, damit ihre Organe frisch bleiben. "Organprotektive Behandlung" nennen Mediziner das, denn es geht zu dem Zeitpunkt der Behandlung bereits mehr um die Organe und ihren Empfänger als um den Spender. Für Angehörige schwer auszuhalten, denn der "Hirntote" ist noch warm, sein Herz schlägt, er hat Ausscheidungen und bewegt sich möglicherweise noch.

Aus vielen Gründen ist die Hirntod-Definition bei Experten auch 50 Jahre nach ihrer Erfindung immer noch umstritten.

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SWR Fernsehen