Was wäre die Modellbahnwelt von Märklin oder Fleischmann ohne die kleinen Faller-Häuschen? Die Miniaturlandschaft wäre langweilig und fade, ohne Fantasie und Geborgenheit. Das Modellbahnzubehör von Faller ist der Schmuck, das Lametta, der Modelleisenbahn. Die gelben Kartons in den Regalen der Spielwarenläden lassen noch heute hauptsächlich männliche Herzen höher schlagen.
Seit sieben Jahrzehnten ist die Modelleisenbahn ohne die verträumten Zutaten von Faller unvorstellbar – ein Rückblick: 1946 fing alles in Gütenbach im Schwarzwald an. In Heimarbeit stellte Faller Holzkämme her.
Bald darauf entstand die Idee, Modellbahnzubehör anzubieten. Mit den ebenfalls aus Holz gefertigten Marathon-Baukästen konnten bunte Häuser für die Modellbahn gebaut werden. Aus grüngefärbten Sägespänen entstanden die ersten Bäumchen für die Modelleisenbahn. Anfangs stellte Faller Fertigmodelle her. Modelle wie die "Sägemühle" oder der "Bahnhof Flüelen" sind heute bei Sammlern sehr begehrt. Das Sortiment wurde früh durch Bausätze ergänzt. Auch die "Villa im Tessin" ist eines dieser frühen Beispiele. Sie ist aber auch ein Sinnbild für die Sehnsucht der Deutschen im Nachkriegsdeutschland.
Der Zubehörspezialist versuchte sich aber auch selbst an der Spielzeugeisenbahn und entwickelte beispielsweise den Hittrain mit Batteriebetrieb. Mit der AMS-Bahn trug Faller 1963 dem bundesrepublikanischen Autoboom Rechnung.
Die Modellrennbahn war ursprünglich als Ergänzung zur Modelleisenbahn gedacht und blieb 25 Jahre im Sortiment. Als Weiterentwicklung kam 1989 das noch heute erhältliche Faller Car-System auf den Markt. Wie von Geisterhand fahren da die Autos auf der Modellfahrbahn.
Der Modellbauausflug in die Flugzeuggeschichte dauerte immerhin von 1950 bis 1970. Hier nahm Faller hauptsächlich Modelle der deutschen Luftwaffe aus dem Zweiten Weltkrieg zum Vorbild. Auch nach 70 Jahren erschafft Faller eine Traumwelt in Miniaturformat.
Der Film zeigt die wechselvolle Entwicklung einer Modellbaufirma im Wandel der Spielzeugwelt.
(ESD: 30.09.2017)