blaue Regentonne im Garten (Foto: SWR, SWR -)

Hitze und Trockenheit

Günstig Garten gießen: Tipps und Tricks

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AUTOR/IN
Sabine Schütze
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Heidi Keller
Nora Schwarz

Hitze und Trockenheit stellen Hobbygärtner vor Herausforderungen. Wie haben Tipps, wie man - etwa mit Ollas - beim Gießen Wasser spart und die Pflanzen dennoch nicht verdursten.

Trockenheit und Hitze machen Regenwasser besonders wertvoll. Wie fange ich es am besten auf?

Dafür gibt es verschiedene Systeme. Günstig sind Regentonnen, die einfach unters Fallrohr der Regenrinne gestellt werden. Die gibt es auch mit Anschluss – sowohl für die Regenrinne als auch mit Wasserhahn oder Schlauchanschluss.

Teurer sind Sammelbecken für Regenwasser, ober- oder unterirdisch, also Zisternen. Die lohnen sich, wenn das gesammelte Regenwasser auch als Brauchwasser, etwa für die Toilette, genutzt wird.

Bei praller Sonne nicht gießen, das ist klar. Wann ist der richtige Zeitpunkt – abends oder morgens?

Früh morgens gießen ist besser, denn abends werden dadurch die Schnecken angezogen und Pilzerkrankungen begünstigt. Wer richtig gießt, muss nicht täglich gießen, sondern nur alle drei Tage.

Was kann ich tun, um Wasser zu sparen und damit ich weniger gießen muss?

  • Zuerst mal den Boden regelmäßig lockern, damit das Wasser besser eindringen kann und nicht so schnell durch feine Röhren, die sich bilden, abläuft. Hilfreich ist es zudem, den Boden zu bedecken, um ihn vor Austrocknung zu schützen. Das geht mit Mulch (zum Beispiel Grünschnitt oder Stroh) oder durch ein Vlies.
  • Beim Gießen selbst ist wichtig: Am besten nicht großflächig, mal eben mit dem Schlauch, sondern sparsamer mit der Gießkanne und da direkt auf den Boden neben der Pflanze. Das macht man am besten in zwei Durchgängen: Beim ersten Mal das Wasser zum Anfeuchten einsickern lassen und anschließend nochmal gießen zum Wässern.
  • Nützlich sind kleine Wasserbehälter – einen leeren Blumentopf neben Pflanze in den Boden eingraben und da rein gießen. Dann kommt das Wasser direkt dorthin, wo es gebraucht wird, zu den Wurzeln.
In einem Hanggarten wird oberhalb einer Pflanze ein Gießloch gegraben (Foto: SWR)
Ein Gießloch lenkt das Wasser an die Wurzeln - dauerhafter ist ein eingebuddelter Blumentopf.

Ollas: Wasserspeicher aus Tontöpfen selbst basteln - und Zeit sparen

Hilfe beim Gießen: Mit »Ollas«Ihr braucht Hilfe beim Gießen? Das lässt sich machen: einfach »Ollas« in den Beeten vergraben. Johannes hat es in seinem Garten ausprobiert.Posted by SWR Fernsehen on Tuesday, August 10, 2021

  • Noch raffinierter ist es, ein kleines Wasserreservoir zu schaffen, indem man zwei kleinere Blumentöpfe aus Ton an ihrer oberen Öffnung zusammenklebt. Das nennt man Olla, kommt aus dem Spanischen. Zum Kleben kann man zum Beispiel Fugenkleber benutzen, Silikon, Kautschuk oder Bienenwachs. Das Loch unten muss vorher geschlossen werden, etwa mit einem passend zugeschnittenen Kork oder mit einer kleinen Fliese. Das ganze Gefäß wird zwischen den Pflanzen fast bis zur Oberkante in den Boden eingegraben.
Zwei Blumentöpfe als Wasserspeicher heißen "Olla" und werden in die Erde eingegraben (Foto: SWR)
Mit einem Wasserspeicher aus zwei Tontöpfen kommt das Wasser sparsam direkt zu den Wurzeln.
  • Durch das obere Loch wird immer das Wasser eingefüllt. Der poröse Ton der Blumentöpfe gibt das Wasser in der Erde nur langsam ab. Alle drei Tage füllen reicht, wenn man halbwegs angepasste Pflanzen im Garten hat, die mit Hitze und Trockenheit zurechtkommen. Das sind beispielsweise Mandel, Pfirsich, Lavendel oder Mittelmeerkräuter wie Thymian. Damit weniger verdunstet und keine Schnecken einziehen, die Oberseite mit dem Loch anschließend beispielsweise mit einem Stein oder Untersetzer abdecken.
Mit dem unterirdischen Wasserreservoir, der Olla, braucht man weniger Wasser als beim Gießen der kompletten Oberfläche. (Foto: SWR)
Mit dem unterirdischen Wasserreservoir, der Olla, braucht man weniger Wasser als beim Gießen der kompletten Oberfläche.

Pflanzenerde mit Wolle anreichern

Eine andere wassersparende Methode besteht darin, Schafwolle in die bepflanzte Erde einzuarbeiten. Wollfasern können das dreieinhalbfache ihres Eigengewichts an Wasser aufnehmen. Außerdem lockern sie den Boden auf. Ungewaschene, unverarbeitete Schafwolle enthält Stickstoff, Phosphor, Kalium und Schwefel und dient somit auch als Langzeitdünger.

Werner Ollig schneidet kleine Wollschnipsel mit einer Schere in einen Blumentopf aus Ton. Dahinter ist eine Steinwand. (Foto: SWR)
Wer Pflanzenerde mit Wolle anreichert sorgt dafür, dass der Wurzelbereich feucht gehalten wird.

Beachten Sie, dass die Methoden nicht für alle Pflanzen geeignet sind, denn manche bevorzugen trockenere Bedingungen - Wolle oder auch Mulch bedeuten für sie zu viel Feuchtigkeit.

SWR Gartenexperte Werner Ollig zeigt Gartenliebhaberin Judith Marx ein Solarbewässerungssystem vor einer grün bewachsenen Wand eines Gartenhauses. (Foto: SWR)
Effiziente Bewässerung dank Solarsystem: So bleibt der Garten grün - auch während des Urlaubs.

Günstige Tropfbewässerung mit Solar

Eine erschwingliche Option, um Ihren Garten für den Urlaub fit zu machen sind Tropfbewässerungsysteme in Kombination mit einer Solarstation. Diese gibt es schon ab 50 Euro im Handel zu kaufen. Das Solarsystem liefert die benötigte Energie, um das Wasser von einem Wasserreservoir in die Blumentöpfe zu befördern. Mit einer integrierte Zeitschaltuhr kann die Menge und Dauer der Bewässerung eingestellt werden.

Wie kann ich beim Rasen bewässern Wasser sparen?

Rasen hält es lange ohne Wasser aus, beziehungsweise mit ganz wenig. Deshalb sollte man sich genau überlegen, ob man ihn in Zeiten von Wasserknappheit unbedingt saftig grün braucht oder ob es trockener Rasen nicht auch tut.

Wenn allerdings genügend Wasser da ist, sollte man den Rasen einmal pro Woche länger als eine Stunde sprengen. Denn nur dann kann die Feuchtigkeit bis zu 15 Zentimeter tief in den Boden eindringen und die Wurzeln stärken. Wer täglich nur kurz wässert, sorgt dafür, dass sich die Wurzeln in die obere Bodenschicht verlagern und der Rasen dadurch anfälliger für Trockenstress wird.

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