Flurstraße in Gerach

Stand

Ein Film von Harald Hort

Video herunterladen (75,5 MB | MP4)

Gerach, das sind knapp 250 Einwohner im Hunsrück, in der Nähe der Deutschen Edelsteinstraße. Bergbau, Steine, Mineralien und Edelsteine - das ist es, was Gerach geprägt hat und zum Teil bis heute beeinflusst. Vom Bergbau sind nur noch Hammer und Schlegel im Ortswappen geblieben. Steine aber werden immer noch in einem riesigen Steinbruch am Hang direkt gegenüber von Gerach gebrochen und anschließend zu Straßenschotter und Beton für die ganze Umgebung verarbeitet.

In diesem Steinbruch kommen auch die Mineraliensammler auf ihre Kosten, wenn sie an Wochenenden dort für kleines Geld "Schürfrechte" erwerben. Gerach grenzt an Idar-Oberstein und so ist klar, dass auch Edelsteine und Schmuck hier eine Rolle spielten und immer noch spielen. Zwar ist es nicht mehr so wie noch in der Zeit bis nach dem Krieg, als fast in jedem Haus eine Edelsteinschleiferei war. Aber es gibt sie noch, die Schleifer und Polierer, die Fasser und Goldschmiede.

Zwei von ihnen leben und arbeiten in der Flurstraße. Sie entwerfen und fertigen große und kleine Kostbarkeiten für geheimnisvolle Kunden im Morgenland wie für die Nachbarn im Ort. Es gibt den Lohnauftrag genau so wie die selbst erdachte Kollektion. In der Flurstraße hat auch ein "Problembaumfäller" seinen Sitz.

Wer ihm bei der Arbeit zuschaut, fühlt sich eher an einen Felskletterer erinnert als an einen herkömmlichen Holzfäller. "Mit Seil und Haken, den Tod im Nacken" fällt er die höchsten und schrägsten Bäume von oben nach unten. Und er ist nicht der einzige mit einer ungewöhnlichen Beschäftigung in dieser Straße.

Stand
AUTOR/IN
SWR Fernsehen