Die Ulmener Straße in Meiserich

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Meiserich liegt in der Vulkaneifel. Das Dorf mit seinen 350 Einwohnern ist seit 1969 ein Stadtteil von Ulmen. Wie in vielen Eifeldörfern spielt auch hier die Landwirtschaft keine große Rolle mehr.

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Meiserich ist heute ein ruhiges Wohndorf. In den letzten Jahrzehnten hat sich am Ortsrand zudem eine beachtliche Ferienhaussiedlung entwickelt. Die Häuser gehören vor allem Wochenendgästen aus Nordrhein-Westfalen, aber auch aus Holland.

Das älteste Gebäude im Ort ist die katholische Filialkapelle Sankt Anna, die seit fast 500 Jahren in der Dorfmitte steht. Das Gotteshaus steht am Anfang der Ulmener Straße, die, wie es der Name vermuten lässt, nach Ulmen führt. Und genau so hat sich auch die Bebauung entwickelt. Im Ortskern stehen einige alte Häuser und Scheunen, zum Ortsrand werden die Gebäude zusehends jünger.

Ein Geschäft gibt es in der Straße seit mehr als 40 Jahren – Ulmener Werkzeuge Gehl. Der Firmengründer Friedrich Gehl fing in einer Garage an und verkaufte hauptsächlich Werkzeuge. Inzwischen liegt das Gros des Geschäfts auf sogenannter weißer Ware, Waschmaschinen, Geschirrspüler etc. Die vertreibt der Firmennachfolger bundesweit, und dies ganz ohne Werbung, dank überaus günstiger Preise. Die Dorffirma wurde sogar mal von einem Elektronikriesen wegen Preisdumping verklagt, die Klage wurde abgewiesen. Nur eine von vielen ungewöhnlichen Geschichten aus der Ulmener Straße.

Für reichlich Gesprächsstoff im Dorf sorgte im Jahr 2011 das Ulmener Prinzenpaar. Damals, an Fastnachtssonntag macht Prinz Albert seiner Prinzessin Claudia vor Hunderten Narren einen Heiratsantrag. Sie wusste von nichts, vor allem auch nicht davon, dass bereits drei Tage später, an Aschermittwoch, geheiratet werden sollte. Der Prinzgemahl hatte im Vorfeld alles heimlich organisiert. Übrigens: Sie hat Ja gesagt.

Und dann gibt es noch den Club der Ungeküssten in einem ehemaligen Kartoffelkeller. Vor rund 40 Jahren wurde er von einigen Teenagern gegründet. Den Club gibt es immer noch, auch wenn die Ungeküssten mittlerweile in besten Händen sind.

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SWR Fernsehen