Allerdings benötigt der Modellbahner auch viel mehr Platz. Wir haben drei Modellbahnvereine im Norden Deutschlands besucht.
Es beginnt ungewöhnlich. Die Freunde der LGB Norddeutschland renovieren gerade ihr neues Vereinsheim und können die Modulanlage leider nicht präsentieren. Also gehen wir zu zwei Mitgliedern nach Hause.
In einem großen Kellerraum haben sich Meike, Lio und Kristian Schmidt ihre kleine Traumwelt gebaut. Alles mit LGB-Fahrzeugen im Maßstab 1:22,5. Die Steuerung ist digital und kleine Accessoires entstehen im 3-D-Drucker.
Bei Jürgen Meyers Gartenbahn stehen große Brücken im Mittelpunkt. Und die Liebe zur IVk, einer sächsischen Schmalspurlok-Legende.
Im Museum für Hamburgische Geschichte steht seit über 70 Jahren eine große Spur-1-Anlage. Die Fahrzeuge und Gebäude sind im Maßstab 1:32. Vieles entstand bereits schon in den 1930er und 40er Jahren, vorwiegend selbst gebaut. Gezeigt wird ein Ausschnitt von Hamburg, mit der Hafenbahn und dem Bahnhof Harburg. Überall finden sich typische Szenen aus dem Alltag der Hansestadt in der Mitte des letzten Jahrhunderts. Die Modellbahnanlage ist ein fester Bestandteil des Museumskonzeptes. Heute und auch in Zukunft. So ist ihr Erhalt seitens des Museums zugesagt, wenn in den nächsten Jahren das gesamte Gebäude umgebaut und erneuert wird. Die Anlage wird in veränderter Form weiterbestehen.
Letzter Stopp unserer Rundreise durch den Norden ist Schackendorf bei Bad Segeberg. Hier, auf dem Gelände einer Gärtnerei, können die „Dampfhasen“ ihrer Leidenschaft frönen. Echte Dampflokomotiven, allerdings im Maßstab 1:4 oder kleiner, fahren schnaufend und zischend über 5 bzw. 7 ¼ Zoll breite Gleise. Es riecht nach Kohle, Öl und Rauch. Eine eingeschworene Gemeinschaft ist hier anzutreffen, die untereinander sehr hilfsbereit ist. Gemeinsam lassen sich technische Herausforderungen am besten meistern, sind doch alle Lokomotiven selbst gebaut. Und regelmäßig öffnen sich die Tore zu diesem Dampfspektakel auch für Besucher.
(ESD: 10.12.2021)