Mitte des 19. Jahrhunderts wurde durch die bayerische Staatsbahn Bayerns Norden eisenbahntechnisch erschlossen, alle Strecken führten jedoch um das Fichtelgebirge herum. Zwischen 1877 und 1902 erkämpften sich dessen Bewohner nach und nach sieben Stichbahnen ins Gebirge, die der Region den „Anschluß an die große Welt“ brachten. Heraustransportiert wurden vor allem Granit und Holz, während per Bahn je nach Saison Sommerfrischler oder Skifahrer und Rodler die faszinierenden Landschaften von Ochsenkopf und Kösseine besuchen konnten.
Von all diesen Stichbahnen ist heute nur noch ein knapp 23km langer Teil der ehemaligen Stichbahn Bayreuth – Warmensteinach übrig geblieben, der von einer Regionalbahn betrieben ist. Der ganze Rest ist stillgelegt und größtenteils abgebaut.
Viele Trassen sind schon zu Radwegen umgebaut, es sollen Wanderwege darauf angelegt werden – das Konzept des Naturparks Fichtelgebirge möchte die historischen Wege nutzen, um neue zu begehen.
Obwohl die Eisenbahn im Fichtelgebirge schon lange keine Rolle mehr spielt, gibt es dort noch Menschen, die „ihr Bähnchen“ nicht vergessen können und nostalgische Blicke zurückwerfen. Eisenbahn-Romantik ist mit ihnen auf Spurensuche gegangen und hat festgestellt: auf ganz unterschiedliche Weise haben sie alle doch auch vehement die Zukunft im Sinn.
(ESD: 09.12.2017)