Folge 869

Über dreizehn Brücken – Mit Diesel und Dampf durchs Obere Donautal

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AUTOR/IN
Kirsten Ruppel

Das Auto kann man ruhig stehen lassen. Sightseeing geht im Oberen Donautal zwischen Tuttlingen und Sigmaringen am besten mit der Bahn.

Eine der schönsten Strecken Baden-Württembergs folgt dem Flusslauf. Sie verläuft  meist eingleisig, ist noch nicht elektrifiziert und führt innerhalb von nicht mal 50 Kilometern über dreizehn Brücken. 

Lokführer Stefan Scheffel kennt die Strecke in- und auswendig. Regelmäßig ist er mit dem Donautal-Interregio-Express unterwegs, der das ganze Jahr über im Zweistundentakt verkehrt. Seine Fahrgäste macht er auf die Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Werenwag aufmerksam und transportiert sie zu den kulturellen Highlights am Schienenrand wie das Benediktinerkloster Beuron. 

Zum Kloster fährt auch jedes Jahr am 26. Juli ein Sonderzug der Deutschen Bahn. Begleitet wird der Pilgerzug am Annentag vom Wallfahrtspater, der mit den Fahrgästen Rosenkränze betet. Lokführer und Schaffner sind natürlich katholisch und freuen sich, dass bei dieser Fahrt eine Diesellok und Wagen zum Einsatz kommen, die bis zu 50 Jahre alt sind. 

Eisenbahnfans zieht es  ins Obere Donautal, wenn es dort dampft. So verkehrte im September 2014 ein historischer Zug der Eisenbahnfreunde Zollernbahn anlässlich des 125. Streckenjubiläums. Gefeiert wurde der Lückenschluss 1890 zwischen Tuttlingen und Inzigkofen, mit dem die Donautalbahn einst endgültig fertiggestellt wurde. Was damals eine rein militärische Maßnahme war, beschert uns heute diese reizvolle Strecke mit restaurierten Bahnhöfen und Brücken, Tunneln und Ausblicken auf Felsen und Fluss.

(ESD: 23.04.2016)

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Kirsten Ruppel