In einer Dusche hängt ein silbener Sparduschkopf. Die Dusche ist an und das Wasser schießt aus den Drüsen, obwohl ein wassersparender Duschkopf weniger Wasser pro Minute durchlässt.

Sparduschköpfe im Check

3 Tipps, um beim Duschen Wasser und Geld zu sparen

Stand
AUTOR/IN
Christine Grünefeld
Tabea Milling
ONLINEFASSUNG
Anna Macho

Verbraucht ein Sparduschkopf wirklich weniger Wasser? Wie viel Geld und Energie kann man damit sparen? Und was bringt ein Durchlaufbegrenzer? 

Tipp 1: Mit einem Sparduschkopf Wasser und Geld sparen

Herkömmliche Duschköpfe haben einen Wasserdurchfluss von 12 bis 15 Litern pro Minute. Wer mit einem durchschnittlichen Duschkopf etwa 200 bis 300-mal im Jahr duscht, verbraucht um die 33.000 Liter Wasser. Sparduschköpfe verbrauchen mit fünf bis neun Liter pro Minute deutlich weniger Wasser, sodass sich der Jahresverbrauch meist mehr als halbiert:

  • Grob 65 Euro Wasserkosten lassen sich so pro Person in Baden-Württemberg jedes Jahr sparen, wenn man statt 33.000 Litern nur noch 12.000 Liter Wasser zum Duschen braucht.
  • Die Strom- und Gaskosten werden auch geringer, weil weniger Wasser erwärmt werden muss. Pro Person lassen sich so rund 840 kWh sparen und damit weitere 294 Euro an Stromkosten (35 Cent pro kWh) beziehungsweise 84 Euro an Gaskosten (10 Cent pro kWh).

Diese Sparduschköpfe lohnen sich 

Stiftung Warentest hat zwanzig Sparduschköpfe getestet. Wir haben uns den Wasserverbrauch und bei einigen Modellen auch den Druck des Duschstrahls nochmal angeschaut:

  • Die Damixa Pine Handbrause hält in unserem Check das Herstellerversprechen von 6,2 Liter Wasser pro Minute. Sie kostet zwischen 44 und 65 Euro.
  • Der Sparduschkopf Brogrund von Ikea für nur 16 Euro überzeugt mit einem guten Wasserdruck, hat aber in unserer Stichprobe einen etwas höheren Wasserdurchfluss als angegeben: neun statt acht Liter pro Minute.
  • Der Sparduschkopf von Grohe, Vitalo Start 100, lässt laut Hersteller mit 5,5 Litern pro Minute am wenigsten Wasser von allen getesteten Duschköpfen durch. Er kostet zwischen 20 und 30 Euro und wurde von Stiftung Warentest zum Testsieger gekürt. Wir finden allerdings, dass der Duschstrahl sehr schwach ist und sich nicht für längere Haare eignet.

“Für lange Haare würde ich eher einen Duschkopf mit acht oder neun Litern pro Minute nehmen."

  • Zum Beispiel die Duravit Handbrause 3jet 110 MinusFlow. Sie hat einen breiteren Duschkopf, mehr Drüsen verbraucht 8,8 Liter Wasser pro Minute. Kostenpunkt: Zwischen 22 und 28 Euro.
Im Baumarkt hängen mehrere Sparduschköpfe von Avital und Hansgrohe im Regal. Die Preise auf den Preischildern egen an, dass die wassersparenden Duschköpfe zwischen 20 und 45 Euro kosten. Die Verpackungen der Duschköpfe unten drunter versprechen, dass man mit ihnen einiges an Wasser sparen kann

Außerdem gibt es noch smarte Sparduschköpfe. Hier kann der Wasserverbrauch über eine Anzeige oder eine App genau beobachtet werden. Eine Studie des Leibnitz Instituts für Wirtschaftsforschung mit der Uni Bonn zeigt: Mit einem smarten Duschkopf kann der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Duschgang um 29 Prozent reduziert werden.

Diese Sparduschköpfe lohnen sich weniger 

  • Der Sparduschkopf von Hagebau Wellwater für 30 Euro lässt in unserer Stichprobe 12 Liter Wasser pro Minute durchfließen. Laut Stiftung Warentest sogar 14,3 Liter pro Minute. Entsprechend hat er die Bewertung “mangelhaft” erhalten. Wir haben den Hersteller konfrontiert. Dieser sagt dazu: "Der nachhaltige Umgang mit den natürlichen Ressourcen - insbesondere Wasser - hat für die hagebau höchste Priorität. Aus diesem Grund haben wir uns bereits (…) entschieden, dass von Ihnen getestete Produkt vom Markt zu nehmen und unser Sortiment grundlegend zu überarbeiten."
  • Auch der wassersparende Duschkopf Avital Ibias eco von Hornbach überzeugt nicht. Für einen Wasserdurchfluss von 8,6 Litern pro Minute empfinden wir den Wasserdruck als recht schwach. Auch Stiftung Warentest bewertet den Sparduschkopf nur mit "befriedigend".

Tipp 2: Ein Durchflussbegrenzer als günstige Alternative zum Sparduschkopf

Eine Alternative zum Sparduschkopf ist ein Durchflussbegrenzer. Der kleine, ringförmige Metalleinsatz drosselt den Wasserdurchfluss – ohne dass man dafür einen neuen Duschkopf kaufen muss. Bis zu 60 Prozent Wasser lassen sich damit sparen.

Dadurch kann eine vierköpfige Familie jährlich bis zu 47.500 Liter Wasser und bis zu 1.950 kWh Energie sparen. In Summe sind das bei einem Wasserpreis in Baden-Württemberg von 3,03 Euro pro 1000 Liter und einem Strompreis von 35 Cent pro kWh 826 Euro Ersparnis, beziehungsweise 339 Euro, wenn man Gas benutzt zur Erwärmung (10 Cent pro kWh).

Ein Durchflussbegrenzer ist ein kleine Röhre, die weniger Wasser in den Duschkopf lässt. So lässt sich viel Wasser und Geld sparen.
  • Der Durchlaufbegrenzer von Avital für 6,10Euro verspricht einen Wasserverbrauch von nur 7,5 Litern pro Minute. Wir empfinden den Wasserdruck allerdings als sehr schwach, sodass der Strahl auch nicht mehr gerade aus der Brause kommt.
  • Etwas teurer ist der Durchflussbregenzer von Neoperl für 17,20 Euro. Er soll nur fünf Liter Wasser pro Minute durchlassen und hat ein Ventil, mit dem man den Wasserverbrauch regulieren kann. Auf Knopfdruck kann man so den Wasserstrahl stärker und schwächer einstellen. Unser Empfinden: Einfach zu bedienen. 

Tipp 3: Nicht täglich duschen und den Wasserhahn auf kalt drehen

Weil wir meist warm und nicht kalt duschen, braucht ein Duschgang auch einiges an Energie. Im Durschnitt benötigt man für einen fünfminütigen Duschgang etwa 75 Liter Wasser. Bei einer Wassertemperatur von 40 Grad sind das fast drei Kilowattstunden (kWh) Energie. Mit der gleichen Menge Energie könnte man auch drei Maschinen mit 60 Grad Wäsche waschen.

Übrigens: Weniger Duschen spart CO2. Drei Minuten Duschen verbrauchen circa 300 g CO2. Duscht man täglich, kommt man pro Jahr auf circa 150 kg CO2. Das entspricht dem CO2 Ausstoß eines Flugs von Berlin nach Stuttgart. 

Warum ist Wasser sparen auch in Deutschland wichtig?

"Vor 10 Jahren haben wir noch gesagt, Deutschland ist ein wasserreiches Land. Da sind wir heute vorsichtiger. Wir sehen jetzt die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt. Wir sehen insbesondere, dass wir längere Trockenperioden haben, die zu erheblichen Belastungen führen."

Die Trockenheit in Deutschland ist vor allem für den Wald und die Landwirtschaft problematisch. Vielen Kommunen fehlt außerdem ausreichend Grundwasser. Deshalb verbieten einige in trockenen Sommern, den Pool zu befüllen oder den Garten zu gießen. Die tägliche Dusche sollte man da in Sachen Wasserverbrauch keineswegs unterschätzen, denn etwa 40 Prozent des Wasserverbrauchs eines Haushaltes werden für die Körperpflege, und damit für Baden und Duschen, eingesetzt. 

Den alten Duschkopf richtig entsorgen

Ein Duschkopf aus Metall gehört grundsätzlich in die gelbe Wertstofftonne. Falls man keine hat, kann der Duschkopf auch beim nächstgelegenen Wertstoffhof abgegeben werden. Eine weitere Möglichkeit sind Schrottsammlungen: In manchen Gemeinden gibt es die Aktion Schrott auf Abruf, die dafür infrage kommt. Aber auch gewerbliche Schrottsammler können sich für Metallschrott wie einen Duschkopf interessieren.

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