Ein Film von Bernardi
Die Westerwaldgemeinde hat rund 650 Einwohner und ist acht Kilometer von Montabaur entfernt.
Zur Zeit arbeitet Heilberscheid erfolgreich an seiner Erweiterung. Insbesondere in der Waldstraße, wo Geschichte auf Zukunft trifft. Um gezielt junge Familien anzusprechen, wurde kürzlich der Kindergarten erweitert. Dafür waren 700.000 Euro nötig, doch die Investition lohnt sich. Selbst aus Nachbargemeinden kommen Kinder in den fröhlich-gelben Neubau in der Waldstraße.
Seit jeher war der Ort von Schafzucht geprägt. Einige Bewohner haben sich die Liebe zum "mähenden Wollknäuel" bewahrt, wenngleich nur in der Hobbyzucht. Der 83-jährige Werner Becker hatte einen Onkel, der seinerzeit als Schäfer rund um den Ort lebte. In einem Schäferwagen mit Schlafstube und integrierter Hundehütte. Diesen über 100 Jahre alten Wagen haben er und sein Sohn Patrick zurück ins Dorf geholt.
Ruhe und Abgelegenheit der Waldstraße, in der auch eine Grillhütte und der große Sportplatz zu finden sind, nutzt ein Anwohner als ideales Areal für Reha-Maßnahmen. Peter Gerharz pflegt in seinen Volieren im heimischen Garten verletzte Raubvögel. Gebrochene Flügel müssen geschient und die verstörten Greifvögel oft per Zwangsernährung wieder aufgepäppelt werden.
Am Ende der Waldstraße, zwischen Kindergarten und Grillhütte, befindet sich der Waldlehrpfad. Mehrere ehrenamtlich tätige Paten pflegen und erweitern die Info-Boxen. Aktuell mit Mundschutz und Mindestabstand zueinander. Einer von ihnen ist Franz Gerharz. Der Rentner putzt regelmäßig die Plexiglasscheiben der Schaukästen, hinter denen teils lebensechte Exponate Neugierige zur Erkundung der heimischen Fauna und Flora einladen.