Osteoropose: Skelett und Frau am Bildschirm

Gut zu wissen

Osteoropse vorbeugen: Tipps gegen den Knochenschwund

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AUTOR/IN
Anne Wieland

Es gibt Möglichkeiten, dem fortschreitenden Knochenschwund aktiv entgegen zu wirken. Bewegung, Ernährung und medikamentöse Therapie sind die drei Säulen zur erfolgreichen Behandlung.

Osteoporose ist eine weit verbreitete Krankheit, von der in unserer älter werdenden Gesellschaft immer mehr Menschen betroffen sind. Unsere Knochen verdanken ihre Festigkeit vor allem dem Mineral Kalzium.

Der Knochenschwund bleibt oft über Jahre hinweg unbemerkt und geht einher mit einer erhöhten Gefahr für Knochenbrüche. Typisch sind Oberschenkelhalsbrüche, Brüche von Rückenwirbeln, Armknochen und Handgelenken.

Hier können Sie testen, wie es um Ihren Knochenbau steht.

Mit verantwortliche Fakten für Osteoporose

  • eine mangelnde Aufnahme und Verwertung von Kalzium
  • um Kalzium verwerten zu können, braucht der Körper Vitamin D
  • das durch genussvolles Sonnenbaden oder möglichst viel Aufenthalt an der frischen Luft in der Haut gebildet wird
  • Kieselsäuremangel
  • Übersäuerung des Gewebes durch falsche Ernährung, Dauerstress, Schlafmangel, Lärm, Leistungsdruck, Umweltgifte
  • zu wenig Bewegung
  • die Geschlechtshormone Östrogen (bremst den natürlichen Knochenabbau) und Testosteron oder Progesteron (u.a. zuständig für den Knochenaufbau) stabilisieren den Calciumhaushalt, sind aber im Alter in geringeren Mengen vorhanden
  • wichtig sind auch intakte Nebenschilddrüsen: Sie produzierten die Hormone Parathormon und Kalzitonin, die den Kalziumspiegel im Blut konstant halten
Osteoropse: Mann behandelt Frau

Bewegung stärkt die Knochensubstanz

Den Skelettaufbau können Sie durch Sport und Bewegung ankurbeln. Knochen brauchen Belastung, um den regelmäßigen Knochenaufbau und -abbau zu regulieren. Als besonders günstig gelten sanfte und andauernde Bewegungen, die den Körper nicht überfordern.

Zum Beispiel laufen, gehen, Rad fahren, tanzen, schwimmen, Gymnastik oder ein spezielles Fitnesstraining. Auch jedes Muskeltraining ist zugleich Knochentraining, hält gleichzeitig Herz und Kreislauf fit und tut der Seele gut.

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung und Diagnose Osteoropose

Die richtige Ernährung

Bei richtiger Ernährung kann Knochenmasse wieder aufgebaut werden! Wenn die Lebensbedürfnisse unseres Körpers erfüllt werden, besitzt er ein erstaunliches Regenerationsvermögen.

Es ist nicht wichtig, viel Milchprodukte zu sich zu nehmen, da Milchprodukte im Körper zu Säuren abgebaut werden. Um diese Säuren zu neutralisieren, greift der Körper auf die basischen Kalzium- und Magnesiumvorräte aus den Knochen zurück. Dadurch werden die Knochen schleichend entmineralisiert.

Naturjoghurt wird nur in geringem Maße zu Säuren abgebaut. Wenn wir ihn anreichern mit Gartenkräutern wie Dill und Petersilie, die eine hohe Kalziumdichte haben, ist er geeignet für die kleine Mahlzeit zwischendurch.

Reife Früchte, Gemüse, grüne Blattsalate, Kartoffeln und Kräuter sind der Milch in der Kalziumdichte (= Menge Kalzium pro Kalorie) überlegen und liefern dem Körper außerdem die so wichtigen Basen.

Außer Kalzium braucht der Knochenstoffwechsel noch Kieselsäure (Silizium), Kalium (für die Muskeln), Vitamin C, B 6, K, Folsäure und Karotin – alles enthalten in pflanzlichen Nahrungsmitteln und Kräutern aus dem Garten oder von der Wiese.

Vegetarische Ernährung und Kalzium aus Milch und Mineralwasser können bei einer Arthrose-Erkankung helfen
Vegetarische Ernährung und Kalzium aus Milch und Mineralwasser können helfen

Kalzium und Vitamin D

Reicht die Aufnahme von Kalzium und Vitamin D durch sportliche Aktivitäten und ausgewogener Ernährung nicht, so werden Kombi-Produkte aus Kalzium und Vitamin D empfohlen.

Frühzeitig vorbeugen

Veranlagung und Lebensstil spielen eine Rolle, aber auch Arzneien können den Knochenschwund begünstigen. Patienten, die Rheumamittel oder Kortison über längere Zeit einnehmen, sind gefährdet.

Je früher eine Osteoporose erkannt wird, desto erfolgversprechender ist die Therapie. Durch frühzeitiges Eingreifen kann der Abbau gestoppt und die Knochendichte sogar mittelfristig wieder in einen altersentsprechenden Zustand gebracht werden.

Knochendichtemessung

Eine Knochendichtemessung gibt Aufschluss über das individuelle Frakturrisiko. Die Krankenkasse zahlt diese Untersuchung nur, wenn bereits ein Wirbelbruch vorliegt. Als IGeL-Leistung kostet sie ca. 30 Euro.

Therapie

Als Basistherapie haben sich Kalzium und Vitamin D bewährt. Je nach Frakturrisiko und Knochendichtewert werden entweder abbauhemmende oder aufbaufördernde Präparate zusätzlich verordnet.

Liegen bereits schmerzhafte Deformationen oder Wirbeleinbrüche vor, besteht die Möglichkeit mit minimal invasiven Eingriffen wieder etwas Lebensqualität zu gewinnen. Bei diesen Methoden (Kyphoplastie oder Vesselplastie) wird Knochenzement in die eingesunkenen Wirbelkörper gespritzt.

Ausführliche Informationen gibt der Osteoporose Selbsthilfegruppen Dachverband

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