Mit folgenden Gästen:
Marc Wallert

140 Tage lang war Marc Wallert in der Hand von Terroristen. Gemeinsam mit seinen Eltern und 18 weiteren Geiseln wurde er während eines idyllischen Tauchurlaubs verschleppt und im philippinischen Dschungel gefangen gehalten. „Der größte psychische Feind war die Ungewissheit“, sagt Wallert, der schließlich als eine der letzten Geiseln freigelassen wurde.
Stefanie Enzinger

Lebendig begraben wurde Stefanie Enzinger, als sie auf einer Skitour unter eine Lawine geriet. Bewegungsunfähig eingesperrt blieb ihr nur ein kleines Luftloch. „Ich habe gemerkt, dass ich bald nicht mehr die Kraft haben werde, auf mich aufmerksam zu machen.“ Der Bayerin blieb nichts anderes übrig, als auf rechtzeitige Hilfe zu hoffen. So harrte sie neunzig endlos lange Minuten unter den Schneemassen aus.
Dirk Michgehl

Auch wenn Dirk Michgehl als Präsident eines Rockerclubs wusste, dass er mit einem Bein im Gefängnis stand, war er nicht auf den harten Knastalltag vorbereitet. Fünfeinhalb Jahre saß er wegen bewaffneten Drogenhandels hinter Gittern. Vor allem die Abgeschnittenheit zur Außenwelt und die Unfähigkeit der Familie in Not beizustehen, belasteten ihn: „Das sind Sachen, die einen in die Knie zwingen.“
Sophie Posch

Ihre Schwester Katarina war eine erfolgreiche und aktive Frau – umso entsetzlicher waren die Nachrichten, die Sophie Posch im Jahr 2015 erhielt: Nach einer Operation trat bei ihrer Schwester das Locked-in-Syndrom auf. „Wir haben Katarina als lebende Puppe zurückbekommen“, sagt Sophie Posch über ihre Schwester, die seitdem bei vollem Bewusstsein in ihrem Körper gefangen ist.
Romy Stangl

Sechs Jahre lang erlebte Romy Stangl häusliche Gewalt. Ihr Ex-Partner demütigte sie, schlug sie und sperrte sie zuhause ein. Lange ertrug sie das Martyrium, schaffte es nicht, sich zu befreien. Dabei fühlte Romy Stangl eine hilflose Wut: „Wut, dass du aus dieser Situation nicht rauskannst, dass ein Mensch dir mit diesem Vorgehen deine Freiheit und dein Leben nimmt.“
Prof. Dr. Joachim Bauer

„Zu den zentralen Grundbedürfnissen des Menschen gehört es, Bewegungsfreiheit und soziale Verbundenheit zu haben“, weiß der Psychotherapeut und Neurowissenschaftler Prof. Dr. Joachim Bauer. Dass eine körperliche oder psychische Gefangenschaft beides einschränkt, erklärt, weshalb das Gefangen-Sein so beängstigend und belastend für Menschen ist.