Die Gäste bei Michael Steinbrecher:
Regina Killer
Regina Killer betreibt seit vielen Jahren traditionelle Landwirtschaft in einem bayrischen Dorf. Zur Tradition gehört auch, dass ihre Milchkühe Glocken tragen. „Die Glocke“, so die Bäuerin, „ist ein schützenswertes Kulturgut.“ Doch davon fühlt sich ihr Nachbar gestört, der vor einiger Zeit in Hörweite der Kuhglocken ein Haus baute. Seit Jahren beschäftigt dieser Kuhglocken-Streit nun die Gerichte.
Hans Schenker
Der Schweizer Schauspieler Hans Schenker war auf der Suche nach Ruhe, als er mit seiner Frau im Berner Oberland ein Dorfgasthaus übernahm. Doch den Dörflern gefiel ganz und gar nicht, wie Schenker das Gasthaus mit Leben füllte. Es folgte ein Kleinkrieg zwischen dem Städter und den Einheimischen, der bald auch die Presse beschäftigte. „Überall im Dorf lauern Abgründe“, lautet Schenkers bittere Bilanz.
Britta Besser
Als im letzten Sommer ihr Haus abbrannte, stand Britta Besser mit Mann und Kindern vor dem Nichts. Doch die zugezogene Familie konnte auf den Rückhalt der Dorfgemeinschaft zählen. Mit Kleiderspenden bis zu Wohnungsangeboten half das Dorf, wo es nur ging und tat alles, damit es Familie Besser nach der Katastrophe an nichts fehlte. „Das Dorf hat uns aufgefangen und war wie eine Familie.“
Simon Pearce
wuchs als Sohn eines Nigerianers und einer bayrischen Volksschauspielerin in der Provinz nahe München auf. In der ländlich geprägten Gemeinde genoss der Comedian einerseits eine behütete Kindheit, doch die Hautfarbe der Familie fiel auf: „Wir waren die einzigen Schwarzen, da reden die Leute.“ So war er immer wieder rassistischen Beleidigungen und sogar Übergriffen ausgesetzt.
Sven Finke-Bieger
Sven Finke-Bieger ist auf dem Land aufgewachsen und lebt heute mit seinem Mann in einem 300-Seelen-Dorf an der Mosel. Den jungen Mann zieht es nicht in die Großstadt. „Moselaner sind kreativ, was das Feiern angeht“, preist Finke-Bieger die Vorzüge seiner Heimat. So war es auch eine sprichwörtliche Weinlaune, die da-zu führte, dass der Jura-Student Deutschlands erste männliche Weinkönigin wurde.
Prof. Dr. Werner Bätzing
Jahrzehntelang hat Prof. Dr. Werner Bätzing das Leben auf dem Land erforscht. Er beschreibt, welche Mentalitäten in unseren Dörfern herrschen, wie man mit falschen Erwartungen am Landleben scheitern kann, und was das besonders Lebenswerte am Landleben ausmacht. Außerdem sagt der Kulturgeograph: „Ein Dorf braucht Menschen, die bereit sind, das Dorfleben aktiv mitzugestalten.“