Ein Moment, der ein Leben verändert: Als David Behre 2007 auf dem Heimweg einen Bahnübergang überquert und dort von einer Lok erfasst wird, verliert er beide Unterschenkel – und gewinnt ein neues Leben. Noch im Krankenhaus setzt er sich ein schier unerreichbares Ziel: Er will an den Paralympics teilnehmen. Rückblickend sagt er heute: „Gegen Widerstände zu arbeiten hat mich auf jeden Fall angespornt.“
Gudrun Dürr hatte Familie und ein glückliches Leben in Deutschland. Doch als sie in Kenia die Armut der Straßenkinder sah, traf sie die folgenschwere Entscheidung, auszuwandern und ihr Leben in den Dienst dieser Kinder zu stellen. Alle Widerstände, die ihr dabei begegneten, räumte sie konsequent aus dem Weg. „Manchmal habe ich mich selbst gewundert, wie ich das alles geschafft habe.“
Als junger Mann wurde der homosexuelle Heinz Schmitz aufgrund des §175 StGB zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und lebte fortan mit der Angst, als Schwuler entdeckt zu werden. Die gesellschaftlichen Umstände zwangen ihn in eine Ehe mit Frau und Kindern. Erst nach Jahren fand er den Mut, sein wahres Leben zu leben. „Du tust etwas, was du nicht tun darfst – etwas Verbotenes und es darf nicht entdeckt werden.“
Christine Mayr-Lumetzberger hat ein großes Ziel: die Öffnung der kirchlichen Ämter für Frauen in der katholischen Kirche. Für dieses Ziel kämpft die weltweit erste geweihte Bischöfin mit aller Kraft. Sanktionen wie die Exkommunikation aus der römisch-katholischen Kirche und den damit einhergehenden Ausschluss vom Erhalt der heiligen Sakramente lassen sie kalt. „Pioniere haben es nie leicht, doch irgendjemand muss den schwierigen Weg gehen. Ansonsten wird sich nichts verändern.“
Die Mutter: Reinigungskraft. Der Vater: Hausmeister. Der Sohn: Doktor der Physik. Andreas Neubauers Weg durch die deutsche Bildungslandschaft war steinig. Ohne Unterstützung und gegen den Willen des Elternhauses holte er nach einer Ausbildung zum KFZ-Mechaniker sein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nach und entschloss sich zu einem Studium der Physik. „Die Unterstützung ist definitiv das, was mir am meisten gefehlt hat.“
Für die Entwicklungspsychologin Prof. Dr. Judith Glück ist das eigene Selbstwertgefühl die ausschlaggebende Kraft, ob man für etwas kämpft und dabei Widerstände überwindet oder ob man für seine Überzeugungen nicht einsteht und schnell aufgibt. „Widerstände sind wichtig für die Herausbildung und Stärkung der eigenen Identität.“