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Die Gäste:
Winfried Glatzeder

Schauspieler Winfried Glatzeder setzt sich ständig mit dem Sterben und dem Tod auseinander. Auch wenn die letzte Reise unvermeidlich ist, versucht der 73-Jährige, ihr mit Humor zu begegnen. Er hat bereits seinen Grabplatz ausgesucht und war auch schon zum Probeliegen in einem Sarg. Das Schlimmste wäre für ihn, wenn seine Frau vor ihm ginge. Aber diesen Gedanken schiebt er weit weg. Auch für sich selbst hat der bekennende Hypochonder ein hohes Ziel gesteckt: „Ich will 103 werden. Natürlich bei blendender Gesundheit.“
Gisela Getty

Gisela Getty und ihre Schwester Jutta Winkelmann gelten als Deutschlands berühmteste Hippie-Zwillinge. Schon immer ging ihnen der Freiheitsgedanke und ein selbstbestimmtes Leben über alles. Als Jutta Winkelmann die Diagnose Knochenkrebs bekam, ging sie auch hier ihren eigenen Weg. Trotz furchtbarer Schmerzen und langem Leiden verzichtete sie bis zuletzt auf Schmerzmittel: „Es war ein unheimlich intensiver Prozeß. Jutta hat am Schluss 26 Kilo gewogen.“
Muri Miyanyedi

Selbst bestimmen, wann die Qualen ein Ende haben, das möchte Muri Miyanyedi. Seit 16 Jahren leidet die Stuttgarterin an Multiple Sklerose, die Krankheit hat ihr die Beweglichkeit, ihre Selbständigkeit und viel Lebensqualität genommen: „Ich brauche in allem Unterstützung, alles ist anstrengend, mühsam und oft auch beschämend.“ Sie hat bereits Kontakt zu Sterbehilfeorganisationen im Ausland aufgenommen und fordert in Deutschland ein Recht auf Sterbehilfe.
Elisabeth Kunze-Wünsch

„Wir haben kein Recht auf einen selbstbestimmten Tod.“ Davon ist die ehemalige Gemeindepfarrerin Elisabeth Kunze-Wünsch überzeugt. Menschliches Leben sei ein Geschenk, das wir annehmen müssten, so die Haltung der Christin. Als Leiterin des Stuttgarter Hospizes erlebt sie täglich, dass aus dem Wissen um Zuneigung und Gottes Liebe auch die letzte Phase des Lebens erträglich gestaltet werden kann.
Rolf Mayer

Rolf Mayer war frisch gebackener Familienvater, als sich bei ihm ein furchtbares Familiendrama ereignete. Nachdem seine Frau nach der Geburt eine Wochenbettpsychose bekam, wurde sie in eine Klinik eingewiesen. Kurz nach ihrer Entlassung kam es zu einer folgenschweren Situation: Die junge Mutter löschte nicht nur ihr eigenes Leben aus, sondern auch das ihrer fünf Monate alten Tochter: „Ich habe meiner Frau nie einen Vorwurf gemacht, sie war schwer krank.“
Mark Castens

Eine letzte Fahrt mit der Harley, noch einmal den Lieblingsverein im Fußballstadion sehen, ein persönliches Treffen mit einem Idol - wenn Menschen nicht mehr lange zu leben haben, bekommen Wünsche nochmal eine ganz andere Dimension. Mark Castens hat einen Verein gegründet, der dies ermöglicht: „Es ist schön miterleben zu dürfen, wie ein erfüllter Wunsch das Strahlen in die Augen von Sterbenskranken zurückbringt.“
Prof. Dr. Sven Gottschling

Prof. Dr. Sven Gottschling begleitet schwer kranke Menschen bis in den Tod: „Ich sehe mich als Spezialist für mehr Lebensqualität und will meinen Patienten die noch verbleibende Zeit so angenehm wie möglich gestalten.“ Der Palliativmediziner begleitet die letzte Phase nicht nur mit einer schmerzmildernden Versorgung, sondern versucht gleichzeitig, dem Tod die Sprachlosigkeit und das Bedrohliche zu nehmen.