Auch kleine Geldforderungen können großen Schaden anrichten
Fehler können überall passieren. Deshalb kann man auch schon mal eine Rechnung bekommen, die eindeutig für einen anderen Adressaten bestimmt war oder andere falsche Angaben enthält. Wichtig ist es, möglichst schnell darauf zu reagieren, damit keine Mahnungen kommen oder ein Inkasso-Unternehmen eingeschaltet wird. Denn schlimmstenfalls droht – auch bei kleinen Geldforderungen – ein negativer Schufa-Eintrag. Diesen Eintrag dann wieder löschen zu lassen, ist mühselig.
Zuerst mal Widerspruch: Meist reicht ein Anruf oder eine Mail
Am einfachsten ist natürlich ein Anruf bei der Firma, die einem die falsche Rechnung geschickt hat. Wenn man dort einem Mitarbeiter erklärt, dass es sich um einen Irrtum handelt, gilt dies rechtlich als Widerspruch. Bei größeren Unternehmen landet man oft in Warteschleifen. Da ist manchmal eine E-Mail schneller. Wenn dann trotz mündlichem oder schriftlichem Widerspruch eine Mahnung kommt, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man versucht es nochmal mit einem Muster-Widerspruchsformular (im Internet gibt es Vordrucke, die man kopieren kann) oder man greift zu einem juristischen Zaubermittel.

Verteidigung durch Angriff: Die Feststellungsklage ist ein Zaubermittel
Die negative Feststellungsklage ist ein effektives Rechtsmittel , wenn ein Unternehmen partout nicht begreifen will, dass es einen Fehler im Rechnungsprogramm hat. Feststellungsklage klingt für juristische Laien erstmal kompliziert, ist aber eine einfache Sache. Für so eine Klage braucht man keinen Anwalt. Die Gerichtskosten sind niedrig und am Ende bekommt der Kläger (wenn er gewinnt) die Kosten wieder zurückerstattet. Allerdings: Zeit und Nerven kostet der Weg zum Amtsgericht schon.
"Ich kann zum Amtsgericht gehen, ich kann mir sogar Hilfe dort holen von der Geschäftsstelle und darum bitten, dass mir der Antrag formuliert wird und die Klage auch entsprechend formuliert wird."
Jäger wird zum Gejagten
Wenn ein Unternehmen eine negative Feststellungsklage zugeschickt bekommt, muss es reagieren und die Sache gründlich prüfen. Wird dabei klar, dass die Forderung an den Kläger unsinnig war, muss das Unternehmen die Kosten für das Verfahren zahlen.
Definition: Negative Feststellungsklagen dienen dazu das Nichtbestehen eines Rechtsverhältnisses feststellen zu lassen, beispielsweise eines Vertrages.