Produzenten und Konsumenten sollen unterstützt werden
Niedrigere Steuern bedeuten für den Verbraucher, dass der Einkauf günstiger wird - bei gleicher Warenmenge versteht sich. Wird das übrig gebliebene Geld für Produkte der Unternehmen ausgegeben und nicht an den Staat als Steuern abgeführt, steigt der Umsatz der Firmen. Produzenten erzielen höhere Einnahmen und Kunden bekommen mehr Waren - während beim Fiskus die Steuereinnahmen sinken.

Wie wirksam ist Stärkung der Konjunktur?
Wie spürbar sich der Effekt der Steuersenkung auf die Konjunktur auswirken wird, ist im Vorfeld schwer einschätzbar. Neben dem angestrebten Nutzen entstehen auch Kosten. Einzelhändler und Supermarktketten müssen unter Umständen neue Preisschilder an den Warenregalen anbringen, oder Kassensysteme müssen angepasst werden. Bei einem Sortiment von mehreren tausend Artikeln kostet so etwas viel Arbeitszeit und damit Geld.
Das Münchner ifo-Institut hat dennoch eine Prognose gewagt: Demnach wird die zeitweise Senkung der Mehrwertsteuer das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 0,2 Prozentpunkte ansteigen lassen. Die Wirtschaftsleistung würde somit um 6,5 Milliarden Euro wachsen. Gleichzeitig rechnet das ifo-Institut in der zweiten Jahreshälfte mit Steuerausfällen von 20 Milliarden Euro.

Was für Einzelhandel und Kunden unter dem Strich bleibt
Fraglich ist, ob alle Händler die Mehrwertsteuersenkung in vollem Umfang an die Endverbraucher weitergeben. Wenn sie es tun, sparen die Kunden pro Euro Einkaufswert zwei bis drei Cent. Bei kleineren Einkäufen fällt das kaum ins Gewicht: Wer Butter, Brot, Nudeln oder Kartoffeln im Wert von 10 Euro einkauft, spart durch die geringere Mehrwertsteuer gerade einmal 20 Cent. Nur bei wirklich großen Anschaffungen wie etwa Autos, Fernsehern oder Kühlschränken macht sich die Mehrwertsteuersenkung im Portemonnaie bemerkbar: Ein Fernseher im Wert von 2.000 Euro zum Beispiel wird um 60 Euro billiger.
