Was wir jetzt sehen, das hat nicht so sehr mit dem sonnigen Wetter zu tun, sondern das ist das Ergebnis der vielen milden Wochen, die wir im Januar und Februar hatten. Im Februar gab es tagsüber Phasen von mehr als 10 Grad plus. Auch nachts, bei Regen und Sturm, lagen die Temperaturen deutlich über 0 Grad. Das hat die Entwicklung in der Natur beschleunigt.

Klimawandel verschiebt den Frühling nach vorne.
Durch den Klimawandel geht der Trend sowieso dahin, dass es immer früher Frühling wird. Im Augenblick liegen wir sogar noch vor dem langjährigen Trend. Laut Deutschem Wetterdienst ist die Pflanzenwelt gerade 10 bis 14 Tage weiter als sonst um diese Jahreszeit – im Vergleich zum Schnitt der 60er bis 80er Jahre liegt der Vorsprung sogar bei bis zu 4 Wochen. Im Botanischen Garten Karlsruhe blühen die Blausterne. Manche Wiesen sind bereits richtig saftig grün.
Woher Pflanzen wissen, wann sie blühen sollen
Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Auslöser für die Blüte, zum Beispiel die Umgebungstemperatur, die Tageslänge, die Gene oder die Größe der Pflanze. Ob’s sonnig oder bewölkt ist, spielt keine Rolle.
Blumenzwiebeln, die in der Erde stecken, treiben aus, wenn es wärmer wird. Darum sehen wir jetzt so viele blühende Schneeglöckchen und Krokusse. Bei Tulpen, Narzissen und Hyazinthen schieben sich zum Teil schon Blätter aus den Zwiebeln.
Auch die Tageslänge ist für viele Pflanzen wichtig. Die Buche zum Beispiel beginnt erst dann mit der Entwicklung ihrer Blätter, wenn die Tage lang genug sind. Kopfsalat und Winterweizen blühen ausschließlich im Sommer.
Warum der Frühling noch mal ins Stocken geraten kann
Zur Zeit haben wir viele Nachtfröste. Sie bremsen die Entwicklung wieder ein bisschen ab, heißt es beim Deutschen Wetterdienst. Es könne zum Beispiel sein, dass sich der Löwenzahn wieder einen Tick mehr Zeit lässt. Und die ersten Obstbäume vielleicht auch.