Die Eisheiligen haben dieses Jahr weniger mit Eis zu tun, sondern mehr mit heiß: Temperaturen bis zu 30 Grad sind im Südwesten Deutschlands möglich. Aber das ist erst einmal Wetter – nicht der Klimawandel. Das Wetter hält sich nun einmal nicht immer an den Bauernkalender. Es gibt die Eisheiligen schon noch, diese berüchtigte Kältedelle Mitte Mai. Vor zwei Jahren etwa fiel in einigen Regionen Deutschland sogar noch kurz Schnee, obwohl es zuvor im März und im April schon richtig warm war.
Eisheilige: Letzter Frost gefürchtet bei Landwirten und Hobby-Gärtnern
Die Eisheiligen (namens: Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia) sind gefürchtet, denn sie können den letzten Frost mitbringen. Das kann zu schweren Ernteschäden führen, vor allem im Obst- und Weinbau, aber auch bei bodennahen Gemüsepflanzen. Das passiert besonders dann, wenn es in den Wochen davor schon richtig mild war und die Natur bereits flächendeckend ausgetrieben hat. Blüten mögen keinen Frost.
Klimawandel: Frühling hat sich um zwei Wochen nach vorne verschoben
Es kommt erschwerend hinzu, dass der Frühling mittlerweile rund zwei Wochen früher startet als noch vor ein paar Jahrzehnten. Das bedeutet, Mitte Mai blühen meist schon sehr viele Pflanzen - und das ist kein Wetter, sondern Folge des Klimawandels.
Tatsächlich fallen die Kältedellen Mitte Mai in der Tendenz milder aus als noch vor 30 Jahren – das heißt, Frost gibt es deutlich seltener. Das liegt daran, dass das Temperaturniveau insgesamt ansteigt – und auch das ist eine Folge des Klimawandels.