Weizen ist so teuer wie seit fast zehn Jahren nicht mehr. Der Preis war aufgrund schlechter Ernten bereits im letzten Jahr um 30 Prozent gestiegen. Der Krieg in der Ukraine hat jetzt zu einem neuen Rekordpreis geführt. Analysten rechnen damit, dass er letztendlich um weitere 30 Prozent klettern wird.
Brot wird wohl etwas teurer werden
Die Landwirtschaftsminister der Länder wollen demnächst zwar mögliche Auswirkungen auf Agrarmärkte und Landwirtschaft besprechen. Der hohe Eigenversorgungsgrad der EU macht uns aber deutlich unabhängiger vom Ukraine-Krieg.
Die Verbraucher in Deutschland werden von steigenden Getreidepreisen zwar weniger betroffen sein, trotzdem müssen auch wir uns auf weiter steigende Brotpreise einstellen. Höhere Preise für Rohstoffe und Energie hatten Backwaren bereits im letzten Jahr verteuert. Der Getreidepreis spielt für den Verkaufspreis der Backwaren jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Personal- und Herstellungskosten von Brot, Brötchen und Kuchen sind hierzulande deutlich höher. Deshalb schätzen Experten, dass die Brotpreise nur gering steigen, in einem niedrigen einstelligen Prozentbereich.
Ukraine exportiert Mais, Weizen und Sonnenblumenöl
Aus Russland und der Ukraine kommen ein Viertel der weltweiten Weizenexporte. Beide Länder gehören zu den Top 4 beim Weizenhandel. Dass die Ukraine im Agrarsektor bei den ganz Großen mitspielt, verdankt sie ihren außerordentlich fruchtbaren Böden. Mehr als die Hälfte des Landes ist mit einer besonders dicken Humusschicht, der sogenannten Schwarzerde bedeckt.
Das ukrainische Ackerland entspricht in der Größe mehr als einem Viertel der landwirtschaftlichen Flächen, die es in der gesamten EU gibt. Nach Eisen und Stahl sind Nahrungsmittel deshalb das zweitwichtigste Exportgut des Landes. Agrarprodukte machen nahezu die Hälfte des gesamten ukrainischen Exportes aus. Mais, Weizen und Sonnenblumenöl spielen hier die größte Rolle.