Bei den aktuell fast täglich steigenden Preisen wird tanken immer teurer. Gerade jetzt lohnt es sich also, die Spritpreise zu beobachten und genau zu planen, wann man tanken möchte.
Wann ist Sprit am billigsten?
Die letzte Studie vom ADAC ergab, dass die Spritpreise im Tagesvergleich abends in der Regel am niedrigsten sind. Zwischen 18 bis 19 Uhr und 20 bis 22 Uhr lohnt sich Tanken am ehesten. Fünf bis sieben Cent Ersparnis pro Liter sind drin.

Wer hingegen morgens kurz vor der Arbeit noch schnell tanken fährt, zapft meist den höchsten Spritpreis im gesamten Tagesvergleich. Frühaufsteher zahlen beim Tanken also am meisten. Es gibt zwar immer wieder Preisspitzen - durchschnittlich kommt es zu sieben Preiserhöhungen am Tag - im Verlauf des Tages werden die Preise aber immer billiger. Nach 22 Uhr steigen die Preise dann wieder und bleiben bis zum Morgen konstant.
Warum schwanken die Preise von Benzin und Diesel so sehr?
Generell gilt: Wenn viele Menschen mit dem Auto unterwegs sind, steigt die Nachfrage nach Benzin und Diesel an den Tankstellen - und damit der Preis. Und nachts gehen die Tankstellen-Betreiber anscheinend davon aus, dass jeder, der jetzt noch tankt, den Kraftstoff so dringend braucht, dass er deshalb einen höheren Preis akzeptiert.
Das gilt übrigens auch für Autobahn-Tankstellen: Wer hier tankt, zahlt rund 20 Cent mehr - egal zu welcher Tageszeit.
An welchen Wochentagen lohnt sich Tanken besonders?
An keinem wirklich. Die alte Regel vom "billig Tanken am Sonntagabend", am besten nach der Tagesschau, hat jedenfalls längst ihre Gültigkeit verloren. Das beobachtet der ADAC schon seit einigen Jahren: Tanken ist heutzutage an jedem Tag gleich teuer geworden. Dafür gibt es aber auch eine gute Nachricht: Die Spritpreise steigen in den Ferienzeiten längst nicht mehr so stark an wie früher.
Die Preis-Schwankungen vor Feiertagen und Ferien seien mittlerweile jedenfalls fast vollständig von den Schwankungen im Tagesgeschäft abgelöst worden, heißt es. Sparen beim Tanken kann man als Autofahrer also inzwischen Tag für Tag.

Das können verschiedene Spritpreis-Apps
Die günstigste Tankstelle in der Umgebung zu finden, ist mit einem Blick aufs Handy möglich. Es gibt unzählige Apps, die einem die aktuellen Spritpreisen an fast allen Tankstellen anzeigen. Die meisten berufen sich dabei auf die Zahlen der "Markttransparenzstelle für Kraftstoffe" des Bundeskartellamts. Hier laufen sämtliche Spritpreis-Informationen zusammen: Unternehmen, die öffentliche Tankstellen betreiben oder über die Preissetzungshoheit an diesen verfügen, müssen der Markttransparenzstelle ihre Preise in Echtzeit melden.

Falsche Preise in Tank-Apps?
Fehlerhafte Preise in den Apps kommen hauptsächlich dadurch zustande, dass es bis zu fünf Minuten dauern kann, bis sich die Zahlen aktualisiert haben. Eine Übersicht der zugelassenen Apps, die ihre Zahlen direkt von der Markttransparenzstelle beziehen, finden Sie hier.
In den Grundfunktionen unterscheiden sich die Apps kaum: Bei den allermeisten kann man Preisalarme setzen, Routen zu bestimmten Tankstellen planen oder nahegelegene Tankstellen als Favoriten speichern. Es gibt aber verschiedene Zusatzfunktionen, die einzelne Apps vom Rest abheben.
Tank-Apps mit Zahlfunktion
Bei manchen Apps ist es möglich, direkt an der Zapfsäule über die App zu zahlen. Das funktioniert beispielsweise bei „clever-tanken“, „mehr-tanken“ oder bei „PACE Drive“. Preisprognosen erhält man unter anderem bei „Enerquick“ und auch bei „clever-tanken“. Manche Apps liefern zusätzlich auch Zahlen aus weiteren Ländern, wie zum Beispiel „Benzinpreis-Blitz“.
Aktuelle Spritpreise auch bei Google Maps
Einen Preisvergleich der Tankstellen findet man auch in der Google Maps App. Laut Bundeskartellamt übernimmt Google die Daten aber nicht direkt von der Markttransparenzstelle.
Sprit sparen beim Fahren
Wer weniger Sprit verbraucht, muss auch weniger tanken. Mit ein paar einfachen Tricks kann man beim Autofahren den Verbrauch reduzieren:
- Fahrweise optimieren: Rechtzeitig schalten und die Drehzahl möglichst gering halten.
- Vorausschauend fahren: Bremsen vergeudet Energie. Daher ist es besser, vor einer roten Ampel frühzeitig vom Gas zu gehen, das Auto rollen zu lassen und moderat abzubremsen, bis man zum Stehen kommt - als bis kurz vor dem Stand Gas zu geben.
- Elektrische Verbraucher im Auto ausschalten: Die Standheizung oder die Klimaanlage nur dann einschalten, wenn es wirklich notwendig ist. Auch die Front- und Heckscheibenheizung sind oft länger an als notwendig. Sobald die Sicht klar ist, besser wieder ausschalten.
- Ladung reduzieren: Schweres Gepäck sollte nicht länger als notwendig im Auto bleiben. Auch Zusätze wie eine Skibox oder einen Fahrradträger sollte man direkt wieder vom Auto nehmen, sobald man sie nicht mehr benötigt.
- Richtiger Luftdruck in den Reifen: 0,3 Bar zu wenig an Luftdruck kann schon bis zu 0,5 Liter Kraftstoff mehr pro 100 Kilometer Fahrstrecke kosten. Wie hoch der Druck sein sollte, variiert je nach Fahrzeug. Weitere Infos zum richtigen Reifendruck finden Sie etwa hier beim ADAC.