Menschen suchen als Geschenk für den Muttertag. Blumen an einem Blumengeschäft außen. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Angelika Warmuth)

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Geschenke zum Muttertag? Ja, bitte!

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Der Muttertag fühlt sich für viele nach Kommerz und Geldmacherei an. Warum sie dem Tag trotzdem etwas abgewinnen kann, erzählt Tamara Land aus der SWR-Wirtschaftsredaktion:

Im vergangenen Jahr habe ich ein selbst gebasteltes rotes Glitzer-Herz von meinen Kindern bekommen. Natürlich weiß ich, dass der Kindergarten, beziehungsweise mein Mann dahintersteckt. Gefreut habe ich mich trotzdem.

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Denn von Fünfjährigen kann man nicht erwarten, dass sie von sich aus daran denken, ihrer Mama mal „Danke“ zu sagen. Manchmal braucht man eben einen kleinen Schubs. Sogar als Erwachsener. Denn zugegeben: Auch ich denke im hektischen Alltag nicht immer daran, den Menschen, die mich begleiten und unterstützen, meine Wertschätzung zu zeigen.

Aber zum Glück erinnert mich die allgegenwärtige Werbung für Muttertags Geschenke daran, dass auch ich mal wieder „Danke“ sagen könnte. Kritiker werden jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und schimpfen, dass der Muttertag doch nur ein weiterer Anlass für überflüssigen Konsum ist.

Floristen machen das Geschäft des Jahres, der Handel insgesamt rechnet mit einem Umsatz von über 970 Millionen Euro. Und es ist ja auch absurd, wenn Reinigungstücher für In-Ear-Kopfhörer oder Handyhalterungen fürs Auto als Muttertagsgeschenk angepriesen werden. Und wenn ein großer Versandhändler „eindrucksvolle Geschenke für unglaubliche Mütter“ anbietet – und dann Standmixer und Föns empfiehlt, werde ich fast schon ein bisschen sauer.

Aber das ändert nichts daran, dass der Tag trotz Kitsch und Konsumwahn ein guter Anlass ist, seinen Lieben Wertschätzung entgegenzubringen. Mit einer Karte, oder eben auch einem kleinen Geschenk, das von Herzen kommt.

Ich jedenfalls hoffe, dass meine Kinder mir dieses Jahr wieder etwas malen oder basteln. Und wenn ich dazu noch einen Strauß Blumen bekomme, dann freue ich mich – und gönne dem Floristen das – wenigstens einmal im Jahr – gute Geschäft.

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SWR Fernsehen