Eine Montage von einer Stromzähleranzeige mit laufender kWh Zahl und davor gestapelten Euromünzen. (Foto: Getty Images, Getty Images/iStockphoto)

Hohe Energiekosten

So leicht kann man im Haushalt Strom sparen

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Katharina Fortenbacher-Jahn
Katharina Fortenbacher-Jahn, SWR Aktuelle Wirtschaft (Foto: SWR, SWR)
Leon Kerner

Schon mit einfachen Tricks lässt sich im Haushalt viel Strom sparen - und damit Geld. Ab wann sollten beispielsweise alte Stromfresser ausgetauscht werden?

Strom sparen im Haushalt ist nicht schwierig. Allerdings braucht man durchaus etwas Zeit: Um hier und da Gewohnheiten zu ändern, um Stromfresser zu finden und zu überlegen, ob sich ein Austausch lohnt, und dann Glühbirnen oder andere Geräte zu kaufen, die weniger Strom brauchen. Sinn machen kann auch eine Energieberatung. Die Zeit ist jedenfalls gut angelegt: denn im Haushalt können Verbraucher viel Geld sparen, wenn sie den Stromverbrauch senken.

Spar-Tipp Nummer 1: Ausschalten

Spar-Tipp Nummer 2: Organisation

Spar-Tipp Nummer 3: Stromfresser

Spar-Tipp Nummer 4: Anbieterwechsel

Spar-Tipp Nummer 5: Energieberatung

Im Haushalt lassen sich mehrere hundert Euro sparen

Wie viel sich sparen lässt, hängt von jedem Haushalt selbst ab. Verbraucherschützer halten es für möglich, die Stromkosten sogar zu halbieren. Für einen Durchschnittshaushalt kommen da durchaus mehrere hundert Euro im Jahr zusammen, die sich sparen lassen.

Strom-Spartipp Nummer 1: Auch Standby verbraucht Strom! Alles ausschalten!

Auch im Standby-Modus fressen Elektrogeräte Strom. Wer den Stecker zieht, kann deshalb ganz einfach Geld sparen - zum Beispiel beim Fernseher. Ist niemand zuhause kann auch das WLAN-Netzwerk abgeschaltet werden, es wird dann ja nicht genutzt.

Im Grunde macht es bei allen Geräten, die nicht gebraucht werden Sinn. Dabei sollte man darauf achten, dass sie ganz aus sind. Lampen zum Beispiel, die mit einem Netzteil betrieben werden, können auch Strom verbrauchen, wenn der Schalter aus ist, warnen Verbraucherschützer. Die Leistung solcher Elektrogeräte ist im Ruhemodus nach EU-Vorgabe auf 0,5 Watt begrenzt. Aber Vorsicht, denn mit einem Netzwerk verbundene Geräte dürfen mehr. Und das tun sie auch. Nicht selten leisten Geräte wie etwa Spielekonsolen auch im "Schlafmodus" bis zu 10 Watt. Bei einer achtstündigen Nacht entspräche dies einem Verbrauch von 0,08 Kilowattstunden pro Nacht - auf ein ganzes Jahr gerechnet ergäben sich bei den aktuellen Strompreisen Kosten in Höhe von etwa zehn bis elf Euro. Ein Tipp von Verbraucherschützern: Ist das Netzteil warm, verbraucht ein Gerät noch Strom und ist nicht ganz aus. Wer beispielsweise Steckdosenleisten mit Schalter nutzt kann mehrere Geräte gleichzeitig ausschalten.

Strom-Spartipp Nummer 2: Elektrogeräte klug nutzen - wer gut organisiert, spart!

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber im Eifer des Küchengefechts kann so etwas schon einmal unter gehen: wer warme Speisen in den Kühlschrank stellt, verbraucht mehr Strom. Auch grundsätzlich muss ein Kühlschrank nicht immer gleich kalt sein. Eine um ein Grad niedrigere Kühlschranktemperatur bedeutet sechs Prozent mehr Stromverbrauch. Es lohnt sich also zu überlegen, wie viele schnell verderbliche Lebensmittel im Kühlschrank sind, und wie kalt er wirklich sein muss.

Überprüfen sollte man auch den Gefrierschrank. Eine Temperatur von -18 Grad Celsius reicht vollkommen aus, um jegliche Lebensmittel sorglos zu konservieren. Ergänzend dazu lohnt sich auch ein regelmäßiges Abtauen der Gefriertruhe. Hat sich eine Eisschicht an der Decke oder an den Wänden gebildet, muss mehr Energie aufgewandt werden, um den Gefrierschrank konstant bei gleicher Temperatur zu halten. Der Stromverbrauch steigt. 

Ordnung halten ist ein weiterer einfacher Trick. Denn wer die Milch oder den Käse gleich findet, hält die Kühlschranktür zur warmen Küche nicht so lange offen.

Ob Wasch- oder Spülmaschine: Erst möglichst voll anschalten, Eco-Programme nutzen und nicht zu hohe Temperaturen verwenden, das spart viel Strom. Vermieden werden sollten Kurzprogramme. Ebenso sollte ein besonderes Augenmerk auf dem Wäschetrockner liegen. Dieser ist im wahrsten Sinne des Wortes eine richtige Stromschleuder. Hier empfiehlt es sich, diesen im Sommer gänzlich zu vermeiden und auch in den kälteren Monaten erstmal zu prüfen, ob nicht auch luftgetrocknet werden kann. Den Backofen kann man etwas früher ausschalten, wenn die Backzeit lang ist – er bleibt dann heiß genug bis zum Ende. Auf Vorheizen kann bei Tiefkühlprodukten verzichten werden und auch Umluft spart Energie. Kochen mit Deckel auf dem Topf genauso.

Strom-Spartipp Nummer 3: Stromfressende Elektrogeräte erkennen und ersetzen

Ein einfaches Indiz für Stromfresser ist zuerst einmal, wie alt ein Gerät ist. Als Faustregel kann man sagen, Geräte, die schon länger als 20 Jahre im Einsatz sind, verbrauchen oft zu viel Strom, da würde ein neueres Gerät Sinn machen. Ein Blick lohnt dabei nicht nur auf große Posten wie Kühl- und Gefrierschränke, Trockner usw., sondern auch auf die Heizungspumpe beispielsweise. Ein Tausch kann sich lohnen, denn neue Pumpen können, verglichen mit den Altgeräten, bis zu 90 Prozent einsparen.

Allerdings ist ein neues Gerät nicht immer ohne Weiteres die richtige Option: nicht immer wiegt der geringere Verbrauch die Anschaffungskosten auf. Man sollte gut überlegen, wie lange man ein neues Gerät nutzt und die jährliche Ersparnis zusammen rechnen.

Ein Neukauf dient auch nicht immer dem Umweltschutz: denn natürliche belastet auch die Herstellung neuer Geräte die Umwelt. Tipps für energiesparende Geräte gibt es beispielsweise vom Freiburger Öko-Institut.

Eine Empfehlung ist deshalb, mit einem Strommessgerät herauszufinden, wie viel ein Elektro-Gerät wirklich verbraucht. Die Geräte gibt es für unter 20 Euro oder auch zum Ausleihen bei Stromanbietern.

Ganz einfach ausrechnen kann man das zum Beispiel für Kühlschränke im Internetangebot der Verbraucherzentralen.

Übrigens: Auch bei der Beleuchtung lohnt sich ein genauer Blick: LED-Lampen können deutlich weniger verbrauchen als Halogenlampen.

Strom-Spartipp Nummer 4: Wechsel zum günstigeren Stromanbieter?

Unter Umständen kann es sich bei hohen Preisen lohnen, den Stromanbieter zu wechseln. Ob sich das wirklich lohnt und worauf man achten sollte können Sie hier nachlesen:

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Hermann-Josef Tenhagen vom Verbraucherportal Finanztip gibt ebenfalls Tipps zum Anbieterwechsel. Das Interview können Sie hier nachhören.

Strom-Spartipp Nummer 5: Hilfe holen - vom Energieberater

Das ist ein kostenloses Angebot der Verbraucherzentralen: ein Basis-Check von einer Energieberaterin oder einem Energieberater. Allerdings müssen Verbraucher im Moment mit Wartezeiten rechnen. Ein Versuch lohnt sich trotzdem - die Beratung gibt es sogar zu Hause.

Diese und weitere Tipps finden Sie auch im Internet: Schnelle sowie besonders wirksame Maßnahmen hat auch das Bundesumweltministerium hier zusammengestellt. Die Verbraucherzentralen haben im Internet ebenfalls etliche einfache Tricks, um Strom zu sparen zusammen getragen. Auch speziell für's Homeoffice haben die Verbraucherzentralen wertvolle Energie-Spartipps.

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