Weiße Eier in einer Eierpappe und ein farbiges Ei dazwischen  (Foto: IMAGO, Imago)

Apfelmus, Aquafaba, Tofu und mehr

6 Lebensmittel, die als Ei-Ersatz funktionieren

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Sabine Schütze

Eier bieten neben hochwertigem Eiweiß (fast) alles, was unser Körper braucht. Dennoch sollten wir sie lieber maßvoll genießen und auch mal durch vegane Alternativen ersetzen.

Mit dem Ei hat die Natur etwas Sensationelles geschaffen. Eine Sensation, die wir wieder mehr wertschätzen sollten. Wenige Eier, bewusst zu genießen, das bekommt uns, den Tieren und der Umwelt zugute. Damit das leichter gelingt, versucht doch mal, das ein oder andere Ei beim Kochen oder Backen zu ersetzen. Hier ein paar Ideen.

Nudeln und Teige ohne Ei

Nudeln müssen kein Ei enthalten. Sie lassen sich auch ganz wunderbar ohne Eier herstellen. Das Angebot ist umfangreich.

Hefe- und Mürbeteig haben oft ein Ei oder auch nur ein Eigelb im Rezept. Beide Teigarten funktionieren meist auch ohne. Einfach weglassen.

Veganer Ei-Ersatz für Alle

Weil immer mehr Menschen vegan essen möchten, bieten Supermärkte und Bio-Märkte inzwischen unterschiedliche Ei-Ersatzprodukte an. Das sind in der Regel Pulver, die aus pflanzlichen Eiweißen bestehen - meist einer Mischung aus Lupinenmehl, Erbseneiweiß, Stärke und Verdickungsmittel wie Johannisbrotkernmehl.

Diese Pulver werden mit etwas Wasser aufgeschlagen und können dann anstelle von Eiern in verschiedenen Rezepten verwendet werden, auch für locker leichten Biskuitteig. Nachteil: Diese Pulver kosten deutlich mehr als Eier, durchschnittlich das Dreifache.

Ei-Ersatz beim Kochen und Backen

Hier sind günstigere Möglichkeiten, Eier zu ersetzen. Und die lassen sich gut mal ausprobieren:

  1. Apfelmus für Kuchen- und Keksteige: etwa 60 Gramm Apfelmus anstelle eines Eis eignen sich für saftige Kuchenteige. Fehlt dem Teig noch etwas Geschmeidigkeit, einfach einen Teelöffel Pflanzenöl zugeben. Besonders geeignet sind diese Varianten für volle Hefeteige, bei Haferkeksen und Schokoladenrührkuchen, weil hier das Apfelmus nicht durchschmeckt. Für mehr Lockerheit des Teiges sorgt etwas mehr Backpulver.
  2. Kürbispüree für Pizzateig: Es wird wie Apfelmus genutzt und ist perfekt für herzhafte Hefeteige oder Flammkuchen, die keine süße Note haben sollen.
  3. Banane für süße Hauptgerichte: Etwa 60 Gramm zerdrückte bzw. pürierte reife Banane ersetzen ein Ei in Waffelteigen oder Pfannkuchen. Hier kann der leichte Fruchtgeschmack sogar eine Bereicherung sein.
  4. Seidentofu für Rührteige und Desserts: 60 Gramm dieses zarten Tofus eignen sich ebenfalls als Ei-Ersatz. Es passt in saftige Rühr- und Hefeteige ebenso wie in Käsekuchen, Quiches oder Dessertcremes. Seidentofu kann sogar als Suppeneinlage anstelle von Eierstich verwendet werden. Kurkuma macht ihn für Rührei sogar gelb.
  5. Aquafaba (Kichererbsenwasser) als Eischnee: 25 bis 30 ml Kichererbsenwasser entsprechen ungefähr einem Eiweiß. Gemeint ist wirklich die Flüssigkeit, in der die vorgekochten Kichererbsen in Konservendosen und Schraubgläsern schwimmen. Sie kann sowohl für Schokoladen-Mousse als auch für Makronen und Baisers verwendet werden. Entweder man verwendet die Flüssigkeit direkt oder köchelt sie für mehr Standfestigkeit etwa um ein Drittel ein. Das geht auch mit dem Kochwasser, das entsteht, wenn wir die Kichererbsen zuhause kochen.
  6. Naturtofu mit Kala Namak als Rührei: Statt Ei als Alternative einfach Tofu nehmen und mit Kala Namak würzen. Letzteres ist ein indisches Salz mit Schwefelanteil. Es riecht nach leicht fauligem Ei und hat eine Rauchnote. Dadurch kriegen "Rühr-Tofu" und Quiches den typischen Ei-Geschmack. Anstelle von Salz einfach Kala Namak nutzen und für die Farbe etwas Kurkurma-Pulver..
Rührei stapelt sich auf einem Bürgerbrötchen (Foto: IMAGO, Imago)
Rührei geht auch ohne Ei...

Vegane Eier als Ei-Ersatz

Weil aufgrund des Vegan-Hypes die Lebensmitteltechnologen gerade nicht zu bremsen sind, gibt es inzwischen auch vegane Eier - bislang allerdings noch nicht als typisches Supermarktprodukt.

Die Schweizer starteten vor zwei Jahren in einigen Migros-Märkten die Offensive mit dem weltweit ersten pflanzlichen, hart gekochten "Ei". Es basiert auf Soja-Protein, hat eine Plastikschale und eine ellenlange Zutatenliste. Die Interessierten schreckten meist schnell wieder zurück. Denn geschmacklich ist das vegane Ei wohl eine echte Herausforderung. Inzwischen ist es in den Filialen nicht mehr erhältlich. Und auch online ist dessen Verfügbarkeit offiziell nicht bekannt. "The Boiled" dürfte sich damit erledigt haben.

Auf Soja als Basis setzt auch die Marke Garden Gourmet mit ihrem dickflüssigen veganen Ei-Ersatz, der wie echte Eier genutzt werden kann und im rechteckigen Tetrapak steckt. Das Produkt punktet mit nur fünf Zutaten, ist aber nicht in allen Supermärkten gelistet. Der hohe Preis und eine bescheidene Nachfrage dürften hier die Gründe sein.

Weitere vegane Eier gibt es bereits für Restaurants, lassen aber im Supermarkt noch auf sich warten. Beim Geschmackstest fallen sie zumindest nicht durch. In diesem Bereich wird sich noch einiges tun. Es bleibt also spannend.

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