Die Rebowl ausgestellt in einem Restaurant (Foto: SWR, SWR)

Mehrweg statt Einweg

Ausgezeichnete Pfandsysteme fürs Essen zum Mitnehmen

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Alice Thiel-Sonnen
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Andreas Reinhardt
Bild von Wirtschaftsredakteur Andreas Reinhardt (Foto: SWR)

Das Mehrwegsystem Rebowl des Münchner Unternehmens Recup bekommt von Bundesumweltministerin Schulze das Umweltzeichen Blauer Engel. Warum solche Systeme trotz Plastik sinnvoll sind.

Becher und Boxen in verschiedenen Größen, mit Deckel – die gibt es bei Mehrweg-to-go, wenn man ein Pfand hinterlegt. Ist der Becher ausgetrunken, die Schüssel leer gegessen, dann können sie in den angeschlossenen Cafés oder Restaurants wieder zurückgegeben werden. Ein System, wie beim Flaschenleergut. Aber das Mehrweggeschirr fürs Essen außer Haus ist meistens aus Kunststoff, denn es soll ja schön leicht sein. Und das ist öko? Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) sagt ja und hat eine Kampagne zu Essen in Mehrweg ins Leben gerufen.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze verleiht den Blauen Engel an Recup. (Foto: SWR)
Bundesumweltministerin Svenja Schulze verleiht den Blauen Engel an Recup.

"Wir sind ja nicht grundsätzlich gegen Plastik, wenn es sinnvoll im Kreislauf geführt ist, wenn es wiederverwendet wird, dann kann Plastik oder Kunststoff eine gute Möglichkeit sein, um sowas wie Essen zum Mitnehmen zu organisieren."

Der Kreislauf ist das entscheidende Stichwort. Es soll eben nicht noch mehr Plastikmüll entstehen. Becher und Schüssel sollen möglichst lange genutzt und dann recycelt werden. Für diesen Kreislauf ist nicht jeder Kunststoff geeignet. Deshalb gibt es klare Kriterien für solche Mehrwegsysteme.

Plakate stehen in einem Raum und weisen auf eine Kampagne des Bundesumweltministerium für weniger Verpackungsmüll hin. (Foto: SWR)
Das Bundesumweltministerium und der Blaue Engel setzen sich für weniger Verpackungsmüll ein.

Das darf bei Kunststoff-Mehrweg-Verpackungen nicht drin sein

Es müssen sortenreine Kunststoffe sein, ohne gesundheitsbelastende Stoffe, ohne Weichmacher oder Silikone, insbesondere für den Deckel. Melaminharze oder Polycarbonat-Kunststoffe sind beim Blauen Engel Tabu. Diese Kunststoffschalen müssen 500 Spülzyklen in den entsprechenden heißen Spülmaschinen aushalten und sie müssen am Ende des Lebenswegs auch entsprechend recycelt werden können.

Noch mehr Anbieter mit einem Blauen Engel

Das Umweltzeichen Blauer Engel haben bislang schon die Mehrweganbieter FairCup und Vytal erhalten. Auch der große Bruder von Rebowl, nämlich das Bechersystem Recup wurde schon ausgezeichnet. Alle setzen auf den Kunststoff Polypropylen. Stabil und sehr lange haltbar.

Aber auch nach der Nutzung ist für Rebowl Geschäftsführer Fabian Eckert, wichtig, dass daraus kein Abfall wird.

Einer der Gründer vom Pfandsystem Recup, Fabian Eckert, sitzt auf einer Couch (Foto: Foto: Recup GmbH)
Einer der Gründer vom Pfandsystem Recup, Fabian Eckert. Foto: Recup GmbH

"Am Ende der Lebenszeit nehmen wir die Artikel zurück und wir recyceln sie auch. Wir produzieren und Recyceln in Deutschland und so probieren wir das Material direkt im Kreislauf zu halten und dafür zu sorgen, dass es nicht einfach verbrannt wird oder ähnliches."

Mehrweg statt Einweg - also Abfall vermeiden. Ressourcen schonen, indem das recycelte Material wieder für neue Becher und Schalen genutzt wird. So ein Kreislaufdenken ist im Sinne des Blauen Engel, auch, wenn das Geschirr aus Kunststoff ist.

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