Der Bestand an Fahrzeugen, die sowohl einen Elektromotor, als auch einen Verbrennungsmotor an Bord haben wächst. Über zwei Millionen solcher Fahrzeuge sind inzwischen weltweit unterwegs. In Deutschland beträgt der Anteil an allen Neuzulassungen in der ersten Jahreshälfte 2020 etwa 4,5 Prozent.
Rund 100.000 Plug-in-Hybridautos im Praxistest
Das Fraunhofer-Institut und die Forschungsorganisation International Council on Clean Transportation (ICCT) haben Verbrauchsdaten unter Realbedingungen von Fahrzeugen in Europa, Nordamerika und China gesammelt und ausgewertet. Zu Tage gefördert wurden viel höhere Schadstoffwerte, als vom Hersteller angegeben.

Das Ergebnis der Studie
Die offiziellen Verbrauchs- und CO2-Angaben der Autokonzerne wurden weit überschritten. "Im Mittel fallen die realen Kraftstoffverbräuche und CO2-Emissionen von Plug-in-Hybridfahrzeugen bei privaten Haltern in Deutschland mehr als doppelt so hoch aus, wie im offiziellem Testzyklus, während die Werte bei Dienstwagen sogar viermal so hoch sind", sagt Dr. Patrick Plötz vom Fraunhofer Institut.
Der Grund für den Mehrverbrauch unter Realbedingungen
Der Beitrag zur Emissionsminderung sei stark abhängig vom Nutzungsverhalten im Alltag, so die Forscher. Plug-in-Hybridfahrzeuge würden zu selten geladen. Das reduziere den elektrischen Fahranteil und erhöhe den Kraftstoffverbrauch. Laut Studie sind privat genutzte Hybridautos im Durchschnitt etwa 43 Prozent, Dienstwagen nur 18 Prozent elektrisch unterwegs. Wenn mehr Kraftstoff verbraucht wird, steigen auch die CO2-Werte an.

Konsequenzen gefordert
Plug-in-Hybride werden vom Bund bezuschusst. Umweltschutzorganisatoren wie die Deutsche Umwelthilfe fordern wegen der hohen Verbrauchs- und Abgaswerte im Realbetrieb die Abschaffung von Kaufprämien und Steuerförderungen für Plug-In-Hybridautos.