Kind in einem Schwimmreifen mit Hut und Sonnenbrille (Foto: Colourbox, SWR)

pH- und der Chlor-Wert als Warnsignal

So vermeiden Sie Keime im Planschbecken oder Pool

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AUTOR/IN
Dorothée Panse

Planschbecken und Pools sind wahre Keimschleudern: Bereits nach einem Tag können sie sich rasant vermehrt haben. Mit diesen Hygiene-Tipps bleibt das Wasser länger sauber.

Mini-Pools am besten täglich mit frischem Wasser befüllen

Experten, wie beispielsweise der Mikrobiologe Prof. Dirk Bockmühl, raten davon ab, das Wasser kleinerer Planschbecken mit Chlor oder anderen chemischen Produkten zu behandeln. Es bestehe die Gefahr, dass wegen der kleinen Wassermenge die Zusätze nicht richtig dosiert werden können.

Außerdem können die Plastikwände der Pools dadurch angegriffen werden. Sie empfehlen daher, die Mini-Planschbecken im Garten jeden Abend zu leeren und am nächsten Tag mit frischem Wasser zu befüllen:

Tipp: Das Wasser lässt sich zum Blumengießen im Garten verwenden.

Hygiene-Tipps für größere Planschbecken und Pools

Es gibt im Wesentlichen zwei Werte, die Aufschluss darüber geben, ob Ihr Pool-Wasser bestens präpariert ist: der pH- und der Chlor-Wert. Zur Bestimmung der Werte gibt es Teststreifen und Geräte beispielsweise in Baumärkten.  

Idealer pH-Wert zwischen 7,0 und 7,4

Ein Testgerät zeigt den pH-Wert des Wassers eines Planschbeckens an (Foto: SWR)
Liegt der Wert außerhalb des Idealbereichs, haben Keime oft ein leichtes Spiel.

Das Wichtigste bei der Wasserpflege ist der pH-Wert. Er beeinflusst alle Faktoren des Beckenwassers und sollte idealerweise zwischen 7,0 und 7,4 liegen. Außerhalb dieses Bereichs kann es zum Beispiel passieren, dass Chemikalienzugaben wie Chlor ihre Wirkung schlechter entfalten können. Ferner laugt die Haut bei einem zu hohen pH-Wert aus und bei einem zu niedrigen kommt es zu Hautrötungen.

In der Regel wird der gemessene pH-Wert über dem Ideal liegen, also mehr zum Basischen tendieren. Durch die Zugabe eines meist als Granulat angebotenen pH-Senkers lässt sich der Wert absenken. Bei einem zu niedrigen pH-Wert setzen Sie einen sogenannten pH-Heber ein. Achten Sie bei beidem auf die Angaben des Herstellers, damit Sie nicht überdosieren.

Tipp: Lösen Sie die Präparate in etwas Wasser auf, bevor Sie sie in den Pool geben, so verteilen sie sich besser und gleichmäßiger.

Chlor als Desinfektionsmittel

Ein sogenannter Schwimmer gibt kontinuierlich Chlor ins Wasser ab. (Foto: SWR)
Der Schwimmer gibt kontinuierlich Chlor ans Wasser ab.

Chlor ist ein Desinfektionsmittel, das nicht nur Bakterien und Keime abtötet, sondern auch die Algenbildung hemmt. Pro Liter Wasser sollte der Chlorgehalt bei etwa 0,3 bis 0,8 ,0 mg liegen, manche Experten grenzen das auch weiter ein und raten zu einem Wert zwischen 0,4 und 0,6.

Chlor gibt in unterschiedlichen Tablettengrößen. Die Tabletten werden in sogenannte Schwimmer gelegt. Von dort gelangt das Chlor nach und nach ins Wasser. Flüssiges Chlor kommt bei automatischen Dosierungen in größeren Pools zum Einsatz. Und spezielle schnelllösliche Chlorprodukte werden für sogenannte Stoßchlorungen bei starker Trübung oder Veralgung eingesetzt.

Überlegen Sie also genau, wofür Sie das Chlor einsetzen wollen und achten Sie auf die Anweisungen des Herstellers, denn zu viel Chlor kann Augenreizungen, allergische Reaktionen oder gar eine Bindehautentzündung verursachen.

Chor ist giftig: Es sollte also nicht in Kinderhände gelangen und auch mit den Schwimmern sollten die Kinder nicht spielen!

Übrigens: Chlor ist geruchsneutral. Erst die Reaktion mit anderen Stoffen führt zum typischen Chlorgeruch.

Sandfilteranlagen – eine lohnende Investition

Eine aufgeschraubte Sandfilteranlage mit Quarzsand (Foto: SWR)
Der Quarzsand einer Sandfilteranlage bindet Algen, Schmutzpartikel und Bakterien.

Außerdem ist eine Sandfilteranlage für den heimischen Pool sinnvoll. Am Quarzsand solcher Filteranlagen bleiben nicht nur Algen und Schmutzpartikel hängen, sondern auch Bakterien. Die Sandfilteranlage kostet mit rund 100 Euro zwar oft mehr als der ganze Pool, dafür bleibt das Wasser länger sauber und man spart so Kosten ein.

Regelmäßige Frischwasserzufuhr

Durch Verdunstung und Plantschen verliert der Pool kontinuierlich an Wasser. Das sollte nachgefüllt werden. Und bevor Sie das Wasser des Pools ganz austauschen, kann auch ein Austausch von nur einem Teil, die Wasserqualität deutlich verbessern.

Dusche und Durchschreitebecken

Ein Mann duscht im Freien (Foto: Colourbox)
Wer vor dem Baden duscht, reduziert die Harnstoffe, die im Schweiß enthalten sind.

Die Poolbesucher tragen viel Schmutz in den Pool. Doch das lässt sich mit ein paar einfachen Maßnahmen deutlich verringern. Genauso wie im Schwimmbad ist es ideal, den Körper vorher abzuduschen, so bleiben Schweiß und Kosmetika dem Becken fern. 

Wer dann noch ein Durchschreitebecken zur Reinigung vor den Pool stellt, also beispielsweise eine kleine Wanne mit Wasser, sorgt dafür, dass nur saubere Füße in den Pool gelangen.  

Weitere sinnvolle Utensilien für die Poolpflege

  • Poolbesen: Damit sich nichts am Boden absetzt, sollten Sie den Grund regelmäßig mit einem Poolbesen abkehren. Dabei werden feine grüne Algen in Richtung Filter gewirbelt. Haben Sie keinen Filter, können Sie grobe Verunreinigungen mit dem Kescher einsammeln.
  • Kescher: Die Wasseroberfläche sollte täglich mit einem Kescher von Blättern, Staub, Insekten und sonstigen groben Verunreinigungen befreit werden.
  • Abdeckplane: Nachts oder wenn das Schwimmbecken länger nicht genutzt wird, hilft eine Abdeckplane, ihn vor groben Verunreinigungen zu schützen. Damit erweisen Sie auch der Tierwelt einen Gefallen, denn viele Tiere ertrinken jämmerlich in den Pools, da sie keine Möglichkeit mehr haben, an Land zu kommen.
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Dorothée Panse