Umweltfreundlich sollen sie sein und frei vom schädlichen Stoff PFC, die Öko-Imprägniersprays. Die Hersteller versprechen wasserdichte Schuhe, ohne dass die Umwelt oder die Gesundheit leiden.
Denn viele herkömmliche Imprägniersprays arbeiten mit sogenannten per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC). Die meisten dieser Stoffe gelten als umweltschädigend und stehen im Verdacht, an der Entstehung von Schilddrüsenerkrankungen und Krebs beteiligt zu sein.
Vier Sprays haben wir im Praxistest unter die Lupe genommen und im Labor des Prüf- und Forschungsinstitut in Pirmasens prüfen lassen, was wirklich drin ist.
Imprägniersprays im Alltagstest
Im Praxistest hielten drei der vier Sprays die Schuhe mehr oder weniger gut trocken. Nicht überzeugen konnte das Spray von Jack Wolfskin. Das Mittel perlte ab und benetzte so nicht die Oberfläche. Dadurch ging viel von dem Pflegemittel verloren und blieb nicht auf dem Produkt haften. Das bestätigt auch das Labor. Der Hersteller verweist auf die wasserbasierte Rezeptur. Einige Tropfen des Mittels könnten so auf dem Schuh bleiben und sollten mit einem sauberen Tuch abgewischt werden. Man sei aber von der Wirksamkeit des Produktes bei richtigem Gebrauch nach wie vor überzeugt, so das Unternehmen.
Die Testergebnisse im Überblick:

Imprägniersprays im Labortest
Nach Herstellerangaben nutzen die Sprays von Solitaire, Collonil und Jack Wolfskin die wasserabweisende Wirkung von Silikonen anstatt PFC. Toko verwendet eine Alkoholbasis und Wachs.

„Wir konnten in keinem der Produkte die als gefährlich eingestuften cyclischen Silikone finden. Auch per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) konnten in keinem der Produkte nachgewiesen werden.“
Welcher Stoff aber konkret imprägniert in den Ökosprays verraten die Hersteller nicht und verweisen auf das Betriebsgeheimnis. Von einer „modifizierten Wax-Basis“ ist die Rede oder „Siloxanen“, also Silikon. Das Umweltbundesamt, das seit Jahren zu gefährlichen Stoffen in Imprägniersprays forscht, kennt dieses Vorgehen der Hersteller.

„Das ist für uns als Umweltbundesamt ein Problem, weil wir nicht wissen, welche Stoffe wo überhaupt verwendet werden. Das ist auch für die Verbraucher ein Problem, weil sie nicht einschätzen können, was da überhaupt drin ist in meinem Produkt.“
Das Problem sei, dass in der Lieferkette selbst die Händler manchmal nicht mehr genau wüssten, was in ihrem Spray enthalten ist. Denn die Inhaltsstoffe würden häufig von Zwischenhändlern zugeliefert und erst am Ende vermischt.
Weder das Labor noch das Umweltbundesamt konnten daher abschließend bewerten, ob die Produkte ökologisch unbedenklich sind. Die vielen Warnzeichen auf den Produkten sprechen eher dagegen.
Unser Fazit
Drei der vier Produkte in unserem Check bieten einen akzeptablen Nässeschutz. Und tatsächlich sind alle PFC-frei, wie die Händler versprechen. Aber solange Verbraucher Imprägniersprays kaufen können, deren Inhaltsstoffe weder bekannt noch eindeutig ungefährlich sind, gibt es keine Entwarnung. Deshalb gilt nach wie vor: Auch bei sogenannten Ökosprays nur draußen sprühen und lieber einmal weniger imprägnieren.
Stiftung Warentest hat Imprägniermittel für Textil und Leder getestet