Eine Libelle klammert sich an einen Grashalm. Eher grau präsentiert sich das Wetter in den kommenden Tagen mit gelegentlichen Schauern (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Frank May)

Gezählt wird, was sechs Beine hat

NABU-Insektensommer: Zweite Zählphase beginnt jetzt

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Susanne Henn, SWR Umwelt

Mehr als eine Million Insektenarten gibt es weltweit - theoretisch. In der Praxis geht deren Zahl seit Jahren zurück. Doch wie sehr? Der NABU hat erneut zum Insektenzählen aufgerufen.

Zum insgesamt vierten Mal veranstaltet der Naturschutzbund (NABU) nun ab dem 6. August den „Insektensommer“. Mit der Aktion ruft der Verband dazu auf, Insekten zu zählen und die Beobachtungen anschließend zu melden.

Eine Stunde lang alles zählen, was sechs Beine hat

Eine Ackerhummel (Bombus pascuorum) sucht auf einer Pflanze in einem Garten nach Nektar.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Patrick Pleul)
Eine Ackerhummel (Bombus pascuorum) sucht auf einer Pflanze in einem Garten nach Nektar.

Wer mitmachen möchte, sollte dafür eine Stunde lang ganz genau die eigene Umgebung unter die Lupe nehmen. Egal ob auf dem Balkon, im Garten, im Park oder im Wald. Die dabei gezählten Insekten können dann online oder per App an den NABU gemeldet werden. Der Verband erhofft sich von den Beobachtungen Aufschluss darüber, wo und wie sich eingewanderte Arten bei uns verbreiten.

Besonders Augenmerk auf Marienkäfer & Co

Einfach ist das Zählen der Insekten für Laien allerdings nicht, das wissen die Fachleute, denn allein hierzulande gibt es rund 30.000 verschiedene Arten. Der NABU empfiehlt daher vorab, sich auf acht sogenannte „Kernarten“ zu konzentrieren. Nach ihnen sollte man auf jeden Fall Ausschau halten. Dazu gehören jetzt im August etwa der Schwalbenschwanz, die Ackerhummel oder der Siebenpunkt-Marienkäfer.

Ein Siebenpunkt-Marienkäfer krabbelt in einem Feld bei Maintal über die Blüten einer Sonnenblume. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Arne Dedert)
Ein Siebenpunkt-Marienkäfer krabbelt in einem Feld bei Maintal über die Blüten einer Sonnenblume.

Gerade auf letzteren sollte im August besonders aufgepasst werden, auch um herauszufinden, ob und wie weit er schon vom Asiatischen Marienkäfer verdrängt wurde. Denn diese gefräßige Art wurde hier Ende der 1980er-Jahre zur biologischen Bekämpfung von Blattläusen eingesetzt, ist von den Gewächshäusern ins Freiland ausgewandert und fühlt sich offensichtlich richtig wohl.

Aktion dauert bis zum 16. August

Paul Hennze, der Vorsitzende des NABU Mannheim, hat bereits zum Auftakt der Aktion im Juni in diesem Video erklärt, worum es bei der Insektenzählung geht:

Die Aktion dauert zehn Tage. Es ist bereits die zweite Insektenzählung in diesem Jahr, die erste fand Anfang Juni statt. Denn jetzt im Hochsommer lassen sich andere Arten beobachten als damals. Im vergangenen Jahr haben sich deutschlandweit rund 16.000 Menschen am Insektensommer beteiligt. Die am häufigsten gezählten Arten im Juni waren die Steinhummel, die Hainschwebfliege und der Asiatische Marienkäfer.

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