Die Erde einer Pflanze steht nach Regen im Wasser. (Foto: SWR)

Starkregen und Gewitter

Kübelpflanzen unter Wasser – so erholen sie sich wieder

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Alice Thiel-Sonnen
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Jutta Kaiser
Bild von Jutta Kaiser aus der SWR-Wirtschaftsredaktion.  (Foto: SWR, Andrea Schombara)

Regen im Garten kann versickern, Kübelpflanzen auf Balkon und Terrasse stehen aber womöglich seit Tagen unter Wasser. Wir geben Tipps, wie Sie Gemüse und Blumen retten können.

Starker Regen schlägt nicht nur aufs Gemüt, er kann auch Pflanzen schaden. Wer sich auf dem Balkon einen kleinen Garten in Kübeln angelegt hat, die den Regen voll abbekommen haben, hat jetzt womöglich Sorgenfalten auf der Stirn. Der erste Ansatz von Gemüse hängt ziemlich in den Seilen, Blumen lassen die Blätter hängen. "Die Natur braucht’s" – haben wir noch bei den ersten Schauern gesagt. Nach langen Regentagen oder Starkregen wird es aber schon mal zu viel des Guten.

Nach dem Starkregen: Pflanzen ersticken im wassergefüllten Kübel

Wenn die Wurzeln im Boden voll im Wasser stehen, können sie keinen Sauerstoff mehr aus der Bodenluft angeln, und den brauchen sie zum Atmen. Pflanzen ertrinken also nicht, sondern sie ersticken. Das kann man auch sehen: Wenn über die Wurzeln kein Wasser und keine Nährstoffe mehr nach oben gelangen – an den oberirdischen Teil der Pflanzen – wird das Grün welk.

Blumen und Gemüse reagieren je nach Art unterschiedlich auf Staunässe. Bei Basilikum beispielsweise ist zu viel Wasser tödlich und auch Schnittlauch will nicht zu nass stehen. Aber selbst für Tomaten – normalerweise Wasserschlucker – sind die Mengen, die jetzt teilweise in den Kübeln stehen, zu viel.

Schnittlauch, eine Cherrytomaten-Pflanze und Petersilie wachsen in einem Hochbeet. (Foto: SWR)
Die Tomate gilt als "Wasserschluckerin", Schnittlauch steht ungern zu nass.

So retten Sie Ihre Terrassenbepflanzung oder den Balkongarten

  • Erster Schritt: Wer seine Pflanzen retten will, sollte zuerst Untersetzer oder Übertopf – alles, worin das Wasser steht – ausschütten. Auch den Pflanzentopf selbst, falls es geht. Denn wenn das Wasser zu lange um die Wurzeln steht, können diese faulen – und dann ist wirklich nichts mehr zu retten.
  • Zweiter Schritt: Pflanze samt Erdballen aus dem Topf nehmen, angefaulte Stellen entfernen, und die nasse Erde durch neue, trockene ersetzen. Unten Blähton oder Steine in den Topf legen oder einen Topf mit Loch im Boden wählen, denn Wasser muss ablaufen können. Auf dieser Art und Weise trockengelegt, kann die Pflanze wieder neue Wurzeln bilden.
Jemand kippt das Wasser aus einem Pflanzenkübel aus. (Foto: SWR)
Pflanzenkübel unter Wasser sollten ausgekippt werden.

Durchnässte Pflanzen nicht zum Trocknen in die Sonne stellen

Vom Starkregen in die Hitze kann zu viel des Guten sein. Pralle Sonne stresst die Pflanzen zusätzlich. Deshalb Kübel- und Topfpflanzen lieber im Schatten trocknen und erholen lassen. Denn bei allen Rettungsversuchen an der Wurzel: Die Pflanze, die nach oben wächst, ist immer noch geschwächt. Und das bleibt sie noch einige Zeit – so lange, bis sich die Wurzeln erholt haben und wieder Nährstoffe nach oben schicken.

Eine Pflanze hat unter Starkregen Blüten gelassen. (Foto: SWR)
Viele Pflanzen hat der Starkregen leiden lassen.

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