Kaffeevollautomaten können viel Geld kosten, nicht nur in der Anschaffung. Um die notwendige Hygiene und die Langlebigkeit der Maschine zu gewährleisten, müssen sie regelmäßig gereinigt werden. Die empfohlenen herstellereigenen Entkalker und Reinigungsmittel sind meist nicht günstig. In einer Beispielrechnung kommen wir bei drei Tassen Kaffee am Tag auf etwa 42 Euro pro Jahr.

No-Name-Entkalker und Reiniger sind nicht schlechter
Es müssten aber gar nicht unbedingt die Produkte der Maschinen-Hersteller selbst sein. In der Regel seien in teuren Markenprodukten die gleichen Substanzen enthalten wie in No-Name-Entkalkern, sagt der Biologe Philip Heldt von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Eine schlichte Zitronensäurelösung aus dem Supermarkt reiche ebenfalls völlig aus und sei außerdem umweltfreundlich, da sie vollständig abbaubar ist. Auch bei Reinigungsmitteln für das Milchsystem hat der Verbraucherschützer keine Bedenken, wenn man No-Name-Produkte verwendet. Sie seien chemisch ähnlich aufgebaut wie die Markenprodukte.

Bekomme ich Probleme mit der Garantie?
Empfehlen Hersteller in der Anleitung ausdrücklich die eigenen Produkte, stellt sich die Frage, ob es Auswirkungen auf die Garantie hat, wenn diese nicht verwendet werden.
Verbraucherschützer Philip Heldt glaubt das nicht. Er hält es für schwierig, die Garantie zu verweigern, weil die Maschine mit einem anderen Entkalker behandelt wurde. Jedenfalls solange kein extrem aggressives Mittel verwendet worden sei und die Maschine regelmäßig entkalkt wurde.

Verbraucherschützer Philip Heldt glaubt das nicht. Er hält es für schwierig, die Garantie zu verweigern, weil die Maschine mit einem anderen Entkalker behandelt wurde. Jedenfalls solange kein extrem aggressives Mittel verwendet worden sei und die Maschine regelmäßig entkalkt wurde.
Welche Teile der Maschine sind besonders anfällig?
Neben dem Entkalken spielt vor allem die Reinigung eine wichtige Rolle. Durch die Wärme und Feuchtigkeit, die während der Kaffee-Zubereitung entstehen, wird das Wachstum von Schimmelpilzen und Bakterien begünstigt. Um den Kaffee trotzdem unbesorgt genießen zu können, sollten Sie Ihre Maschine regelmäßig umfassend reinigen. Dafür sollten Sie möglichst kleinschrittig vorgehen und alle Maschinenteile berücksichtigen.
- Wassertank
Der Wassertank sollte am besten täglich gespült und vollständig getrocknet werden. Nutzen Sie beim Verwenden der Maschine immer frisches Wasser und achten Sie darauf, dass die Oberfläche nicht verkalkt, denn auf rauen Flächen können Bakterien besser haften und sich ausbreiten.
- Reinigen der Abtropfschale
Die Abtropfschale sollte ebenfalls täglich gereinigt und getrocknet werden. Wenn Sie damit zu lange warten, kann es passieren, dass das Wasser über den Rand tritt. Dadurch kann es in das Innere der Maschine eindringen und dort Schäden und Schimmel verursachen. Außerdem können sich im Restwasser Bakterien und Keime bilden.
- Reinigen des Tresterbehälters
Im Tresterbehälter sammelt sich der verbrauchte, feuchte Kaffeesatz. Auch hier können sich Mikroorganismen leicht ausbreiten, weshalb das Behältnis ebenfalls täglich geleert, ausgespült und getrocknet werden sollte.
- Kaffeeauslauf und Milchschäumer
Der Kaffeeauslauf wird bei den meisten Kaffeevollautomaten während des automatischen Spülvorgangs gereinigt. Trotzdem ist es sinnvoll, ihn regelmäßig zusätzlich von außen abzuwischen. Nach Benutzung des Milchaufschäumers sollten Sie weiteren Dampf nachlassen, um zu verhindern, dass sich Milchrückstände in der Düse sammeln. Bei manchen Geräten lässt sich die Düse auch auseinander bauen und dann mit einer kleinen Bürste reinigen. Außerdem gibt es für die Reinigung des Milchsystems ebenfalls günstige No-Name-Reinigungsmittel, die fett- und eiweißlösend wirken und so mögliche Reste entfernen. Grundsätzlich ist es wichtig, dass keine Milchreste eintrocknen und verkleben, dann ist die Gefahr sehr groß, dass sich Keime festsetzen.
- Bohnenbehälter
Obwohl der Bohnenbehälter auf den ersten Blick keiner besonderen Reinigung bedarf, sollte er zumindest ab und zu mit einem trockenen Tuch ausgewischt werden, um Kaffeefett-Ablagerungen zu entfernen. So wird vermieden, dass der Bohnenbehälter mit der Zeit nach ranzigem Fett riecht und der muffige Geruch sich auf die frischen Bohnen überträgt. Verwenden Sie jedoch niemals ein feuchtes Tuch, da eintretende Feuchtigkeit das Mahlwerk schädigen könnte.
- Reinigen der Brühgruppe
Die Brühgruppe ist das Herzstück des Gerätes. Dabei unterscheidet man zwischen unterschiedlichen Techniken. Zum einen gibt es herausnehmbare Systeme, zum anderen fest verbaute, in sich geschlossene Systeme. Elektroniker Steffen Vangerow rät, beim Kauf einer Maschine auf eine herausnehmbare Brühgruppe zu achten, da diese leichter zu reinigen ist. Für die Reinigung sollte das Gerät mindestens einmal wöchentlich nach Gebrauchsanleitung mit einem passenden Reinigungsmittel gespült werden. Sollte das Sieb der Brühgruppe verstopft sein, können Sie versuchen, die Löcher mit einem Pinsel frei zu legen. Beim Wiedereinsetzen der Brühgruppe sollte darauf geachtet werden, dass alle Zubehörteile vollständig getrocknet sind. Kaffeemaschinen mit festverbauten Brühgruppen verfügen meist über ein Reinigungsprogramm. Allerdings sollten Sie hier nicht warten, bis das Gerät Sie zur Reinigung auffordert, sondern früher aktiv werden.
Richtiges Entkalken der Maschine
Je nach Region kann sich die Wasserhärte stark unterscheiden. Deshalb ist es wichtig, dass Ihre Kaffeemaschine auf die örtliche Wasserhärte eingestellt ist. Auch wenn viele Geräte automatisch anzeigen, wann sie entkalkt werden müssen, ist es auch hier besser, schon früher zu reagieren. Für den Vorgang können professionelle Entkalker oder, wie von Verbraucherschützer Philip Heldt empfohlen, umweltfreundliche Alternativen wie Zitronensäure genutzt werden.

Mit Zitronensäure umweltbewusst entkalken
Zitronensäure gibt es als Pulver oder in flüssiger Form. Zur Anwendung lösen Sie ein bis zwei Teelöffel Zitronensäure auf die komplette Wassermenge der Maschine vollständig auf und geben Sie die Mischung in den Wassertank. Zum Entkalken der Maschine mit Zitronensäure sollten Sie nur kaltes oder maximal lauwarmes Wasser verwenden, da die gelösten Ablagerungen sonst Kristalle ausbilden können, die sich in der Maschine ablagern und diese verstopfen.

Regelmäßige Pflege hält die Maschine am Laufen
Ob Entkalker oder Reiniger, Verbraucher können mit No-Name-Produkten viel Geld sparen. An die Pflegehinweise der Hersteller sollten sich Besitzer von Kaffeevollautomaten aber durchaus halten. Denn sonst können der Geschmack und die Maschine leiden. Ohne regelmäßiges Entkalken, angepasst an die Wasserhärte, können sich zum Beispiel schnell kleine Ablagerungen bilden, was wiederherum Einfluss auf die Hygiene hat. Außerdem verlängert gute Pflege die Lebensdauer der Maschine erheblich.