
Mit jeder weggeworfenen Zigarette landet eine kleine Dosis Gift auf der Straße. Aber was heißt klein: Weltweit werden jährlich 5,6 Billionen Zigaretten geraucht, und davon werden 4,5 Billionen Filter am Ende weggeschnippt. Pro Kippe landen dann im Schnitt 2 bis 6 Milligramm Nikotin in der Umwelt. Laut EU sind aber schon 0,5 Milligramm Tabakabfall als gefährlich einzustufen.
Zigaretten enthalten viele Giftstoffe

Neben dem Nervengift Nikotin sind in den Zigarettenstummeln zum Beispiel Arsen, Kupfer, Blei und noch hunderte andere Chemikalien enthalten. Bei Kleinkindern kann eine verschluckte Kippe bereits zu Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Sandkästen auf Spielplätzen sind beliebte Aschenbecher.
Und bereits ein Regenschauer reicht, um die Gifte auszuwaschen. Das Nikotin landet in der Kanalisation im Abwasser. Wie gefährlich der Gift-Cocktail ist, zeigen Labortests von US-Forschern mit Regenbogen-Forellen: Binnen Sekunden zeigen diese Lähmungserscheinungen, bekommen einen Nervenschock, wenn sie Wasser ausgesetzt werden, in dem eine Kippe in einem Liter Wasser schwimmt.
US-Forscher zeigen: Eine Kippe kann Forellen töten

Die Hälfte der Tiere sind nach vier Tagen tot. Das macht nachdenklich, denn Fische sind Bioindikatoren: Geht es ihnen schlecht, geht es allen Meerestieren schlecht. Denn die Kippen gelangen ins Wasser - selbst von Skipisten. Wenn die Schneeschmelze im Frühjahr beginnt, finden sie ihren Weg über Bäche und Flüsse ins Meer.
Jedes dritte Müllstück, das an den Küsten der Meere gefunden wird, ist ein Zigarettenstummel - erst danach kommen Plastiktüten. Und die üblichen in Zigaretten eingesetzten Acetat-Filter halten ewig: Bis zu 400 Jahre kann es dauern, bis sie sich im Salzwasser zersetzen.
Kippen-Sammeln wäre enorm aufwändig

Der Aufwand, Kippen aufzusammeln und zu entsorgen, ist enorm und laut US-Wissenschaftlern fast sinnlos angesichts eines jährlichen Kippenberges von 750.000 Tonnen weltweit.
Die radikale Forderung: Zigarettenfilter verbieten, das Gift bei den Rauchern lassen - das Müllproblem wäre gelöst und vielleicht stellt dann doch der ein oder andere Raucher aus Gesundheitsgründen das Rauchen ein.