
Huawei-Technik steckt in allen drei deutschen Mobilfunknetzen: Telekom, Vodafone und Telefónica arbeiten mit dem chinesischen Konzern zusammen. Beim jetzigen Mobilfunk-Standard 4G sind die Chinesen zudem der größte Lieferant für Antennen und für Basisstationen, das Herz einer jeden Funkzelle. Mehr als 120.000 Mobilfunk-Basisstationen gibt es derzeit in Deutschland.
Deutsche Netzanbieter setzen auf Huawei

Auch für den neuen 5G-Standard wird sich das nicht ändern: Die deutschen Anbieter halten an Huawei fest. Die Telekom hat im Frühjahr 2018 die ersten 5G-Masten in Berlin aufgestellt, von Huawei. Auch die ersten Live-Demonstrationen der neuen Technik liefen über vier Antennen des chinesischen Herstellers. Nach eigenen Angaben hat Huawei trotz internationaler Kritik mehr als 25 Aufträge weltweit für 5G-Technik abgeschlossen und schon mehr als 10.000 Basisstationen ausgeliefert.
Chinesischer Konzern beliefert Bahn und viele deutsche Endkunden

Im Mobilfunknetz der Deutschen Bahn steckt ebenfalls chinesische Hardware - zusammen mit Siemens hat Huawei das Netz vor einigen Jahren erneuert.
Auch bei Endgeräten greifen immer mehr Deutsche auf Huawei zurück. Das beliebteste Handy im Sommer 2018 stammte nicht von Apple oder Samsung. Nach einer Umfrage des internationalen Marktforschungsunternehmens Counterpoint war es das Huawei P20 Lite - ein Mittelklasse-Modell, Marktanteil zehn Prozent.
Huawei-Geräte gelten als gut und günstig - und werden mit KI bestückt

Auch Tablets, Notebooks und viele weitere, in Europa nicht so erfolgreiche Privatgeräte, bieten die Chinesen an.
Außerdem forscht Huawei massiv an Künstlicher Intelligenz, sieht sich hier als Weltmarktführer und baut entsprechende Chips seit einigen Monaten in seine Handys ein. So gibt es zum Beispiel den KI-Shopping-Assistenten: Ich fotografiere ein Produkt und mein Handy sagt mir, wo ich es überall kaufen kann.
Für kleine und mittelgroße Netzwerke bietet Huawei jede Art von Technik an - Router und Switches, um Daten zu verteilen und selbstverständlich auch Cloudlösungen. Wie viel davon in Deutschland privat oder in kleineren Unternehmen im Einsatz ist, dazu gibt es allerdings keine Zahlen.
Sabine Geipel und Michael Wegmer, Aktuelle Wirtschaft | Online: Heidi Keller, Lutz Heyser