
Fragen an SWR-Umweltredakteurin Stefanie Peyk
Warum sollte man überhaupt Rapsöl kaufen?
Ganz einfach: Rapsöl ist super-gesund. Laut Stiftung Warentest bietet es die ideale Mischung an Fettsäuren. Damit toppt es sogar Sonnenblumen- und Olivenöl. Rapsöl enthält wenig von den ungesunden gesättigten Fetten, ist aber zum Beispiel reich an wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Laut "test"-Redaktion kann Rapsöl damit den Cholesterinspiegel in Schach halten. Außerdem hilft es Herz-Kreislauf-Problemen vorzubeugen und kann die Hirnleistung unterstützen. Schon zwei Esslöffel am Tag sollten dafür genügen.
Wie sieht es aus mit dem Geschmack?

Raffinierte Rapsöle schmecken neutral - sie sind geeignet zum Dünsten und Braten. Man kann sie auch mal zum Backen nehmen, wenn ein neutrales Öl im Rezept steht. Die kaltgepressten Öle dagegen haben einen Eigengeschmack - sie machen sich gut im Salat. Im günstigsten Fall ist ihr Aroma ausgewogen nussig und saatig.
Das mit dem Geschmack kann aber auch mal schief gehen. Dann schmecken die Öle stichig-modrig. Grund dafür ist oft die zu feuchte Lagerung der Rapssaat. Immerhin hat sich in den letzten Jahren aber Einiges getan: Denn bei einem Test vor fast zehn Jahren ist noch jedes zweite kaltgepresste Öl geschmacklich durchgefallen, beim aktuellen Test nur jedes fünfte.
Was ist mit Schadstoffen im Rapsöl?
Zwölf raffinierte Öle im Test enthielten Spuren von sogenannten Glycidyl-Estern. Das sind Schadstoffe aus der Raffination, die das Erbgut verändern können. Allerdings waren die Mengen so gering, dass alle Öle sogar unter den Grenzwerten für Säuglingsnahrung blieben. Wer trotzdem auf Nummer Sicher gehen will: Kaltgepresste Rapsöle sind von Natur aus frei von diesen Stoffen - und auch mit ihnen ist schonendes Dünsten und Braten möglich.
Ist gutes Rapsöl automatisch teuer?
Ganz klar: nein. Die Spanne der guten Produkte im Test ist riesig und reicht von 99 Cent bis 16 Euro pro Liter.
Online: Lutz Heyser