Wohin mit Herbstlaub. Ein Border Collie trägt einen Ast mit herbstlich verfärbten Laub im Maul. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / Maurizio Gambarini/dpa | Maurizio Gambarini)

Gehweg und Garten

Was tun mit dem Herbstlaub?

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Stefanie Peyk und Martin Thiel
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SWR-Wirtschaftsredakteurin Petra Thiele (Foto: Dirk Bannert)

Wo muss Laub entfernt werden? Im Garten können Blätter nützlich für Käfer und Igel sein - aber für Fußgänger und Radfahrer sind sie riskant. Wo Laub noch sinnvoll genutzt werden kann.

Ob das bunte Herbstlaub weg muss, hängt davon ab, wo es liegt. Laub auf dem Gehweg kann zur Gefahr werden, wenn es nass ist. Wer darauf ausrutscht, kann sich schnell verletzen.

Laub auf dem Gehweg muss entfernt werden

Daher bleibt den Anwohnern im Herbst nichts anderes übrig, als den Bürgersteig vor dem Grundstück regelmäßig von Blättern zu befreien. Wer die Bürgersteige nicht freihält, riskiert Schadensersatzansprüche, falls Fußgänger stürzen, warnt die Verbraucherzentrale. Das kann teuer werden. Genaue Regeln, wie oft der Besen geschwungen werden muss, gibt es allerdings nicht.

Klare Regeln für Mieter wichtig

Eigentümer können ihre Pflicht zur Laubbeseitung (im Gesetz Verkehrssicherungspflicht genannt) an Firmen oder auch ihre Mieter delegieren. Genaue Angaben dazu stehen dann meist im Mietvertrag. Ein Hinweis in der Hausordnung ist für Mieter rechtlich nicht bindend, betont der Eigentümerverband Haus & Grund. Außerdem muss diese Arbeit im Herbst für den Mieter oder die Mieterin auch "zumutbar" sein.

Mit einem Laubbläser treibt ein Gärtner das Herbstlaub in einem Park zusammen. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/Christian Charisius/dpa)
Laubbläser dürfen in vielen Gemeinden nur werktags und außerhalb der Ruhezeiten betrieben werden.

Besser Rechen als Laubbläser nutzen

Rechen sind für die Laubentfernung am nachbarfreundlichsten und auch für die Umwelt am besten. Die lauten Laubbläser dagegen bringen ein paar Knackpunkte mit sich: Laubsauger übersteigen nicht selten einen Lärmpegel von 85 Dezibel in der Elektro-Variante, benzinbetriebene Laubsauger erreichen sogar bis zu 115 Dezibel. Wenn man bedenkt, dass ab einer Dauerbeschallung von 80 Dezibel langfristige Hörschäden entstehen können, wird klar, warum die Arbeiter der Stadt oder der Gemeinde während der Anwendung meistens Kopfhörer tragen. Weil die Geräte so viel Lärm machen, dürfen viele nur an Werktagen zu bestimmten Zeiten genutzt werden.

Abgesehen vom Lärm zerkleinern Laubsauger das Laub und damit auch Insekten. Sie können sogar Regenwürmer und kleine Frösche aufsaugen. So wird das ökologische Gleichgewicht gestört. Zudem werden durch Laubsauger und -bläser Mikroben, Pilze und Tierkot fein in der Luft verteilt. Das kann gesundheitlich bedenklich sein. In kleinen Privatgärten sollte man also auf die Laubsauger und -bläser verzichten und doch lieber zum Besen oder Rechen greifen.

Wo muss Laub weg - wo darf es liegenbleiben?

Im Garten sollte man das Laub nicht überall liegenlassen. Es ist besser, Blätter vom Rasen zu entfernen. Denn Rasen braucht Licht und Luft, damit er gut trocknen kann und sich keine Pilze unter den Blättern bilden. Laub, das eingesammelt wurde, kann als Mulch unter Bäume und Sträucher verteilt oder auf den Komposthaufen gebracht werden. In Berlin haben Forscher des Leibniz-Instituts in einer neuen Studie herausgefunden, dass Laubabfälle sich auch gut in Biogasanalagen verwerten lassen.

Säcke mit Laub stehen an einem Straßenrand.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/Daniel Bockwoldt/dpa)
In einigen Gemeinden holen die Entsorger Laubsäcke auf Anfrage ab.

Im Garten dient Laub Tieren und Pflanzen als Schutz

Für viele Pflanzen kann Laub ein guter Dünger und Schutz vor Frost sein. Für Tiere wie Igel, Regenwürmer, Kröten, Asseln und Spinnen ist Laub sogar überlebenswichtig. Darum rät der Naturschutzbund, Laub dort, wo es nicht stört, liegen zu lassen oder zu Haufen zusammen zu harken. Viele Tiere können darin ohne Probleme überwintern.

Garten winterfest machen (Foto: SWR, SWR - Foto: Dorothée Panse)
Gönnen Sie den Rosen zusätzlich einen Schutz aus Laub, das ebenfalls rund um die Triebe angebracht und leicht angedrückt wird. Achten Sie darauf, dass sich nicht zu viele Eichen- und Nussbaumblätter in dem Laubhaufen befinden, sie enthalten Gerbstoffe, die den Pflanzen schaden können.

Laub auf keinen Fall verbrennen

Das Verbrennen von Laub ist grundsätzlich verboten. Schon allein wegen der CO2-Bilanz und dem stinkenden Rauch, der Nachbarn stört, ist dieses Verbot sinnvoll. Die Rauchschwaden gefährden die Gesundheit. Sie enthalten Schadstoffe - wie Feinstaub und andere Stoffe - die im Verdacht stehen, Krebs auszulösen. Zudem besteht Brandgefahr.

Kompostieren mit Verstand

Will man seinen Garten sauber haben, kann man das Laub kompostieren und so Dünger für den Garten produzieren. Dabei gibt es allerdings ein paar Dinge zu beachten: Beispielsweise wird empfohlen, den Kompost nur bis maximal 20 Prozent mit Laub aufzufüllen.

Biotonne, Sammelstellen oder ein Anruf

Weitere Entsorgungsmöglichkeiten sind die Biotonne, Grüngut-Sammelstellen bei der Gemeinde und manchmal holt die Gemeinde das Laub sogar ab. Ein Anruf auf dem Rathaus gibt Aufschluss, was möglich ist.

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