Warum führen Banken wieder Gebühren fürs Girokonto ein?
Die Gründe, die die Banken nennen, sind fast immer dieselben: Weil die Banken kaum mehr Zinsen für ihre Kredite verlangen können, verdienen sie weniger. Dabei sind die Zinsen für die meisten Banken die Haupteinnahmequelle - die seit vielen Jahren nur noch tröpfelt. Bei der Badischen Beamtenbank (BBBank) in Karlsruhe sagte der Chef, man habe versucht, den Ausfall mit Sparen in der Verwaltung auszugleichen. Das reiche nicht mehr. Also kostet das Girokonto jetzt wieder Gebühren - bei der Sparda Bank erst, wenn man 30 Jahre alt ist, bei der BBBank ab 27. Bei der BBBank sind das rund 50 Euro im Jahr pro Kunde - dadurch kommen für die Bank mehrere Millionen Euro im Jahr zusammen.
Gibt es überhaupt noch kostenlose Konten bei Banken?
Nicht mehr viele. Biallo, ein Vergleichsportal für Banken, spricht von gut 40 Kreditinstituten. Dazu gehören beispielsweise das Gehaltskonto der Commerzbank und die DKB Bank. Auch das Verbraucherportal Finanztip hat eine Internetseite, auf der man eingeben kann, was man braucht von einer Bank, um das passende Konto zu finden - also zum Beispiel, wie viel Geld jeden Monat eingeht, reise ich viel und brauche Geld im Ausland, ist mir der persönliche Kontakt wichtig, also eine Filiale vor Ort. Manchmal kosten Überweisungen Gebühren oder Abhebungen aus dem Ausland oder die Bankkarte oder man muss einen bestimmten Betrag im Monat einzahlen, damit es günstiger wird. Ganz umsonst sind meist nur die reinen Onlinebanken.
Wie ist die wirtschaftliche Situation der Banken momentan?
Noch gut, muss man sagen. Aber das dicke Ende kann noch kommen, wenn durch die Corona-Krise viele Unternehmen Pleite gehen und ihre Kredite nicht zurückzahlen können. Andererseits haben die Banken aus der Finanzkrise vor zehn Jahren gelernt und haben sich ein dickeres Polster zugelegt, um für solche Krisenzeiten besser gerüstet zu sein. Für viele Banken sind aber die niedrigen Zinsen ein größeres Problem als das Coronavirus.