Zwei Hände umschließen einen Brokkoli. Das Superfood steckt voller Vitamine, Mineralstoffe und sekundärer Pflanzenstoffe. Schützt Brokkoli sogar vor Krebs? (Foto: Adobe Stock)

Soll das Immunsystem stärken

Besser nicht kochen: So gesund ist Brokkoli

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AUTOR/IN
Simone Schaumberger
ONLINEFASSUNG
Nora Schwarz

In der grünen Kohlsorte stecken viele Vitamine und Mineralstoffe: Brokkoli soll das Immunsystem stärken und sogar vor Krebs schützen. Was ist dran?

Brokkoli gehört zu den beliebtesten Kohlsorten in Deutschland. Neben dem Geschmack überzeugt der grüne Kohl mit seiner gesundheitsfördernden Wirkung. Aber welche Stoffe machen ihn so gesund, und worauf muss ich bei der Zubereitung achten?

Wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe

Der grüne Gesundheitsbooster wird seit ungefähr 50 Jahren in Deutschland angebaut und gewinnt an Beliebtheit. In Deutschland angebaut hat das Kohlgemüse von Ende Mai bis in den November Saison.

Daneben gehört er auch zu den gesündesten Gemüsesorten. Brokkoli ist reich an Eiweiß, Vitaminen und Mikronährstoffen wie Kalzium und Eisen. Kalzium benötigt unser Körper für den Knochenstoffwechsel und Eisen für die Blutbildung.

Schon 65 Gramm Brokkoli decken den Tagesbedarf an Vitamin C für eine gesunde Ernährung. Doch insbesondere den enthaltenen Senfölen wird eine heilende Wirkung für den Körper nachgesagt.

"In einer kanadischen Studie haben Proststakarzinompatienten über vier Jahre Fragebögen zu ihrer Ernährungsweise ausgefüllt. Bei der Auswertung kam heraus, dass bei denjenigen, die mindestens einmal in der Woche Brokkoli oder Blumenkohl gegessen haben, der Krebs nicht vorangeschritten ist."

Senföle zur Krebsprävention

Mithilfe des Enzyms Myrosinase werden die sekundären Pflanzenstoffe in das Senföl Sulforaphan umgewandelt. In einem experimentellen Versuch stellten Professorin Herr und ihr Team der Universität Heidelberg fest, dass dieser Stoff Tumorstammzellen angreift. Für die Krebstherapie wird daher kein frischer Brokkoli, sondern das Konzentrat Sulforaphan angewandt.

Doch Allgemeinmedizinerin Dr. Miriam Krug rät zur Vorsicht. Brokkoli-Konzentrat könne Wechselwirkungen hervorrufen, die eine laufende Krebsbehandlung gefährden. Zudem reiche die Studienlage noch nicht aus, um ein verlängertes Überleben krebskranker Personen nachzuweisen.

Durch die antientzündliche Wirkung könnten Senföle allerdings eine wichtige Rolle bei der Krebsprävention spielen. Brokkolisprossen weisen dabei einen 30 bis 50 Mal höheren Gehalt an Senfölen vor als ein ausgewachsener Kohl. Auch Radieschen, Pak-Choi oder Meerrettich enthalten Senföle.

Die richtige Zubereitung sorgt für die richtige Wirkung

Aber nicht nur Sprossen, auch das ausgewachsene Gemüse ist sehr gesund – vor allem, wenn es richtig zubereitet wird.

  • Brokkoli am besten nur kurz anbraten, damit bleiben die meisten Nährstoffe erhalten.
  • Wer es gerne weicher mag, kann das grüne Gemüse zum Beispiel dämpfen oder in leicht gesalzenem Wasser kochen – am besten nicht zu lange.
  • Da ein Teil der Nährstoffe im Wasser landet, dieses am besten nicht wegschütten, sondern ebenfalls für das Essen mitverwenden - für Saucen, Suppen etc..
  • Die gesunden Senföle werden auch beim Zerschneiden oder Kauen des Gemüses gebildet. Wer den Brokkoli nach dem Schneiden kurz liegen lässt, sorgt dafür, dass sich vermehrt Senföle bilden. Je frischer der Brokkoli, desto gesünder ist das Gemüse.

Gut zu wissen: Nicht nur die Brokkoli-Röschen, auch den Strunk kann man, von der holzigen Haut befreit, essen – er ist besonders reich an Ballaststoffen.

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