- Fettstoffwechselstörung: eine unsichtbare Gefahr
- Triglyceride und LDL-Cholesterin: So entsteht eine Fettstoffwechselstörung
- Das haben unsere Gene mit der Erkrankung zu tun
- Bluthochdruck und Arteriosklerose als Folge einer Fettstoffwechselstörung
- Die richtige Ernährung: So lässt sich die Krankheit behandeln
Fettstoffwechselstörung: eine unsichtbare Gefahr
Ein plötzlicher Herzinfarkt: Unsere Protagonistin hat genau das erlebt. Ausgelöst wurde er durch eine Fettstoffwechselstörung, die zu einer Verkalkung ihrer Herzkranzgefäße geführt hat. Die Auswirkungen dieser Erkrankung wurden bei ihr jahrelang nicht beachtet und nicht behandelt. Wie ihr geht es 65 Prozent aller Deutschen. Gut die Hälfte weiß überhaupt nichts von ihrer Krankheit.
Professor Andreas Birkenfeld ist Endokrinologe und forscht am Universitätsklinikum Tübingen zum Thema Fettstoffwechsel. Auch er beobachtet, dass sich Fettstoffwechselstörungen kaum durch körperliche Symptome bemerkbar machen. Meist fallen sie erst auf, wenn die Patienten einen Schlaganfall oder - wie bei unserem Fallbeispiel - einen Herzinfarkt erleiden.
Triglyceride und LDL-Cholesterin: So entsteht eine Fettstoffwechselstörung
Eine Fettstoffwechselstörung - eine „Hyperlipidämie“ - basiert auf zu hohen Blutfettwerten. Dabei spielen die sogenannten Triglyceride und das LDL-Cholesterin eine entscheidende Rolle - die Werte dieser Fette sind bei einer Fettstoffwechselstörung besonders erhöht, da der Körper von Erkrankten sie nicht richtig verwerten kann.
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Hohe Cholesterin-Werte sind ein Risikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall - besonders das gefährliche LDL-Cholesterin. Ein weiteres Problem: Wir können das nicht selbst erkennen.
Bei Triglyceriden - auch Neutralfette genannt - handelt es sich um natürliche Fette, die wir überwiegend über die Ernährung aufnehmen. Das LDL-Cholesterin hingegen bildet sich im Körper. Laut Professor Birkenfeld kann eine Bauchspeicheldrüsen-Entzündung die Folge von erhöhten Triglycerid-Werten sein.
Das haben unsere Gene mit der Erkrankung zu tun
Auch unsere Gene entscheiden darüber, ob wir an einer Fettstoffwechselstörung erkranken oder nicht. Bei vielen Patienten, die an der Erkrankung leiden, wird das LDL-Cholesterin nicht ausreichend verstoffwechselt - sie sind also schon genetisch vorbelastet. Professor Birkenfeld zufolge sind Fettstoffwechselstörungen in der Regel polygenetisch bedingt. Das bedeute, dass nicht nur ein Gen defekt sei, sondern mehrere verschiedene.
Bluthochdruck und Arteriosklerose als Folge einer Fettstoffwechselstörung
- Arteriosklerose
Die erhöhten Werte der Triglyceride und des LDL-Cholesterins können in eine Arteriosklerose münden. Bei dieser Gefäßerkrankung binden sich über die Nahrung aufgenommene Fette an Eiweiße und werden als sogenannte Lipoproteine im Blut transportiert. Wenn das Blut hohe Mengen dieser Lipoproteine enthält, entzünden sich die Wände der Blutgefäße und verhärten. Das wiederum führt zur Bildung von Plaques, die die Gefäße verschließen können. Umgangssprachlich sagt man, die Gefäße verkalken.
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- Bluthochdruck
Laut Professor Birkenfeld kann das Resultat einer jahrelangen Fettstoffwechselstörung außerdem Bluthochdruck sein - die Versteifung der Gefäße verhindere die gewohnte Bewegung und Elastizität, die für die Gefäße wichtig sind.
Bluthochdruck und eine Arteriosklerose begünstigen die Entstehung von Herzinfarkten und Schlaganfällen.
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Die richtige Ernährung: So lässt sich die Krankheit behandeln
Professor Birkenfeld empfiehlt Betroffenen, auf eine gesunde Ernährung zu achten. Damit ließen sich die Cholesterinwerte um 20 Prozent senken. Triglyceridwerte lassen sich durch eine gesündere Ernährung sogar um bis zu 70 Prozent senken.
Bei unserer Protagonistin stehen inzwischen viele Salate, ballaststoffreiche Lebensmittel und hochwertige Öle mit vielen ungesättigten Fettsäuren auf dem Speiseplan. Außerdem versucht sie, mehr Bewegung in ihren Alltag einzubauen.