Inhaltsangabe:
- Tipp 1: Erste Anhaltspunkte liefert das Impressum
- Tipp 2: Dubiose Internetadressen erkennen
- Tipp 3: Betrüger setzen auf Vorauskasse
- Tipp 4: Schlau machen über den Shop
- Tipp 5: Gütesiegel überprüfen
- Tipp 6: Nicht von Produktvielfalt oder niedrigem Preis locken lassen
- Tipp 7: Keine persönlichen Daten übermitteln
- Tipp 8: Was tun, wenn ich bereits Geld überwiesen habe?
Beim Shoppen im Internet kann es leicht passieren, dass Verbraucher auf Kriminelle hereinfallen. Denn mittlerweile gibt es immer mehr sogenannte Fake-Shops. Rechnet man eine Statistik des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien runter, haben allein im Südwesten über drei Millionen Menschen schon mal Betrug beim Onlineshopping erlebt. Das Problem: Die Online-Shops sehen täuschend echt aus, allerdings wollen die Betrüger nur erreichen, dass die Kunden Geld im Voraus überweisen. Denn Ware wird an die Kunden im Normalfall nicht verschickt.
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Tipp 1: Erste Anhaltspunkte liefert das Impressum
Jeder Online-Händler muss auf seiner Homepage ein Impressum haben, in dem unter anderem Kontaktdaten wie E-Mail-Adressen oder Telefonnummern aufgelistet werden. Fehlen diese Daten oder ist gar kein Impressum vorhanden, handelt es sich in den meisten Fällen um Betrüger. Allein auf das Impressum sollten sich Kunden im Netz aber nicht verlassen, da mittlerweile viele Fake-Shops das Impressum fälschen und beispielsweise gestohlene Identitäten angeben. Guter Tipp: Rufen Sie die angegebene Nummer doch einfach mal an, wenn Sie bei einem Shop skeptisch sind. Ist die Nummer nicht vergeben? Ein schlechtes Zeichen!
Tipp 2: Dubiose Internetadressen erkennen
Teilweise können Verbraucher Fake-Shops an der Internetadresse erkennen. Denn oft nutzen die Betrüger die Internetadressen bekannter Marken und fügen anschließend eine weitere Domain-Endung wie zum Beispiel ".de.com" ein. Oder sie registrieren eine Internetadresse, die der originalen Domain sehr ähnelt – zum Beispiel Adidass.de oder Amazon1.de.
Tipp 3: Betrüger setzen auf Vorauskasse
Wenn ein Händler nur die Zahlungsweise per Vorauskasse anbietet, sollten Kunden nichts in diesem Online-Shop bestellen. Denn das Geld wird überwiesen, bevor die Ware beim Kunden ankommt. Häufig bieten Fake-Shops zu Beginn des Zahlvorgangs zwar viele Bezahlmethoden an, doch am Ende bleibt nach Angaben der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz häufig nur die Zahlungsweise per Vorauskasse übrig. Oft begründen die Online-Händler dies mit technischen Schwierigkeiten, warum Kunden das Geld im Voraus überweisen sollen.
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Tipp 4: Schlau machen über den Shop
Wer sich unsicher ist, ob ein Shop seriös ist, sollte sich mehr Informationen über den Händler besorgen. Am schnellsten geht das mit einer kurzen Google-Suche, denn möglicherweise sind bereits andere Verbraucher auf den Shop hereingefallen. Außerdem gibt es im Netz Webseiten, auf denen Fake-Shops aufgelistet sind – zum Beispiel die Watchlist-Internet. Für den Handel mit Gold hat Gold.de eine Liste mit Fakeshops aufgestellt, die laufend aktualisiert wird.
Tipp 5: Gütesiegel überprüfen
Mit einem Gütesiegel werden Shops ausgezeichnet, die seriös sind. Die Verbraucherzentralen empfehlen die Webseite Internet-Gütesiegel, auf der vertrauenswürdige Siegel aufgelistet sind. Bewährt hat sich das Trusted-Shops-Siegel, das allerdings auch immer häufiger gefälscht wird. Ein erster Test sollte daher sein, ob man auf die Siegel klicken kann und damit auf das Zetrifikat des Siegel-Betreibers gelangt. Ist dies nicht der Fall, hat der Fake-Händler schlicht und einfach ein Bild des Gütesiegels auf seiner Website eingebaut. Auf der Homepage von Trusted Shops können Verbraucher nachschauen, ob der ausgesuchte Online-Händler auch wirklich ein solches Gütesiegel erhalten hat.
Tipp 6: Nicht von Produktvielfalt oder niedrigem Preis locken lassen
Fake-Shops tun alles, um für die Kunden möglichst attraktiv zu sein. Deshalb bieten sie oft gezielt Produkte an, die bei allen anderen Händlern ausverkauft sind. Wenn also ein Produkt überall ausverkauft ist und nur in einem Shop angeblich vorrätig, sollten Käufer besonders vorsichtig sein. Das gilt natürlich ebenso, wenn der Preis unschlagbar billig ist.
In Zusammenhang mit dem Kauf von Edelmetallen wie Gold werben Fake-Shops häufig mit einem Neukundenrabatt von mehreren hundert Euro. Auch diese Lockangebote sollten misstrauisch machen – kein seriöser Edelmetall-Händler kann seine Ware weit unter dem aktuellen Marktpreis anbieten.
Tipp 7: Keine persönlichen Daten übermitteln
Manchmal fordern Betreiber von Fake-Shops ihre Kunden dazu auf, ihnen eine Kopie des Personalausweises oder Führerscheins zuzuschicken – angeblich, um die Identität des Käufers zu überprüfen. Übermitteln Sie niemals persönliche Daten, diese könnten für weitere Betrügereien missbraucht werden.
Tipp 8: Was tun, wenn ich bereits Geld überwiesen habe?
Leider stehen die Chancen meist schlecht, dass man das Geld bei SEPA-Überweisungen wiederbekommt. Dennoch sollte man sofort, wenn sich der Verdacht einschleicht, einem Betrug aufgesessen zu sein, handeln:
- Kontaktieren Sie Ihre Bank und versuchen Sie, die Überweisung rückgängig zu machen. Dafür ist ein Sepa-Storno-Auftrag (oder Recall) wegen Betrugs nötig. Je früher der Auftrag erfolgt, desto eher kann die Bank noch handeln.
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Häufig ist es schwierig, gegen die Betrüger zu ermitteln, weil sie im Ausland sitzen. Dennoch rät die Polizei zur Anzeige, da andere geschützt werden können, wenn die Fake-Shops bekannt und schließlich gelöscht werden.
- Helfen Sie anderen Verbrauchern, indem Sie den Fake-Shop melden. Verschiedene Seiten im Internet haben es sich zur Aufgabe gemacht, Fake-Shops aufzulisten – zum Beispiel die Watchlist Internet.