Seit Mitte März gelten mittlerweile die Ausnahmeregeln wegen der Corona-Pandemie: vorübergehende Geschäftsschließungen, Reisebeschränkungen, Abstandsgebot. Maria (Name von der Redaktion geändert) und ihr Mann hat es eiskalt erwischt. Vor Corona arbeiteten beide in Vollzeit und hatten zusammen etwas mehr als viereinhalb Tausend Euro im Monat zur Verfügung. Jetzt sind es keine 900 Euro mehr an planbarem Einkommen.
Kurzarbeitergeld nur auf das Grundgehalt
Maria arbeitet in einer Branche, die besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen ist. Im Luftverkehr ist das Geschäft fast vollständig zum Erliegen gekommen. Seit zwei Monaten ist Maria deshalb in Kurzarbeit. Für sie ist das fatal: Denn sie bezieht ein recht geringes Grundgehalt und wird leistungsorientiert bezahlt. Je nachdem, wie gut ihre Firma was verkauft, bekommt sie mehr oder weniger Gehalt. Dazu gibt es normalerweise Pauschalbeträge, die Nachtschichten, Wochenend- und Feiertagsdienste abdecken. Das Kurzarbeitergeld erhält Maria aber nun ausschließlich auf das niedrige Grundgehalt.
Schulung für den neuen Job findet wegen Corona nicht statt
Noch schlimmer hat es Marias Ehemann erwischt. Seinen alten Job in der Luftfahrtbranche hatte er kurz vor dem Ausbruch des Coronavirus gekündigt, um einen neuen anzufangen. Für seinen neuen Job ist eine mehrwöchige Schulung notwendig. Das ist alles vertraglich festgelegt worden, erklärt Maria. Nun aber können die Schulungen nicht stattfinden. Die neue Arbeit kann erst angetreten werden, wenn die Schulung komplett abgeschlossen ist. Die Schulungszeit wird nicht bezahlt. Marias Mann ist derzeit arbeitslos.
Arbeitslosengeld-Höhe noch unklar
Das heißt zwar auch, irgendwann bekommt Marias Mann Arbeitslosengeld. Doch die Höhe ist derzeit noch unklar. Maria erklärt: „Die Ämter und Behörden werden jetzt alle überrannt. Das zieht sich hin, so dass wir einfach noch gar keine Klarheit haben.“
Bei allem wird jetzt gespart
Bis dahin bleibt dem Ehepaar nur übrig, eisern zu sparen. Zahlungen an Banken und Versicherungen sind ausgesetzt worden, müssen später gezahlt werden. Das alles mit den einzelnen Stellen abzusprechen hat gedauert. Und damit verschiebt sich das Problem nur in die Zukunft, meint Maria.