Zum 1. Januar 2022 hat die Bundesregierung die EEG-Umlage bereits auf 3,72 Cent pro Kilowattstunde netto gesenkt. Zuvor lag sie bei 6,5 Cent pro Kilowattstunde. Ab dem 1. Juli wird sie komplett abgeschafft.
Vier Leute, eine Wohnung - was bringt jetzt der Wegfall der EEG-Umlage?
Die Bundesregierung ging ursprünglich davon aus, dass eine vierköpfige Familie im Schnitt rund 300 Euro pro Jahr durch den Wegfall der Umlage sparen könnte. Allerdings wird Strom aufgrund des Kriegs in der Ukraine immer teurer und immer mehr Stromanbieter kündigen Preiserhöhungen an. Das kann dazu führen, dass wir durch den Wegfall der EEG-Umlage am Ende nur wenige Euro sparen, weil die Preise für Strom in den kommenden Monaten deutlich steigen werden.
Teilweise gehen die Stromanbieter geschickt vor: Sie erklären in ihrem Schreiben an die Kunden zwar, dass der Wegfall der EEG-Umlage ab 1. Juli komplett an die Verbraucher weitergegeben wird, am Ende kündigen sie aber im gleichen Schreiben eine Preiserhöhung ab 1. August an.
Dann ist der Strom also nur im Juli günstiger - und danach fast genauso teuer wie zuvor oder möglicherweise sogar noch teurer.
Kann man schon absehen, ob die Strompreise nächstes Jahr wieder sinken?
Eine Prognose ist aufgrund der aktuellen Situation schwierig. Keiner weiß, wie lange der Krieg in der Ukraine anhält, ob Russlands Präsident Wladimir Putin einlenken wird.
Momentan sieht es nicht danach aus, dass sich der Energiemarkt im kommenden Jahr positiv für Verbraucher entwickeln wird. Im Gegenteil: Viele Stromanbieter kündigen bereits an, dass sie 2023 weitere Preiserhöhungen nicht ausschließen können.
Deshalb sind jetzt zwei Dinge besonders wichtig:
- Zum einen sollten Verbraucher die Preise der Stromanbieter vergleichen und gegebenenfalls auch den Anbieter wechseln.
- Und zum anderen sollte jeder selbst bei sich im Haushalt schauen, wie man noch Energie einsparen kann.
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Wechsel auf einen Stromtarif mit Ökostrom, fahre ich damit günstiger?
Mittlerweile ist ein Ökostrom-Tarif im Schnitt kaum teurer als ein normaler Stromtarif, das hat die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg bestätigt. Wichtig ist beim Wechsel zu einem umweltfreundlicheren Tarif aber, dass ich auf die Ökostrom-Labels achte. Sie zeigen, woher der aus erneuerbaren Energien stammende Strom wirklich kommt. Denn der Begriff Ökostrom ist gesetzlich nicht geregelt. Deshalb gibt es auch Ökostrom-Tarife, die nicht vollständig zum Ausbau der Erneuerbaren Energien beitragen.
Wer wirklich etwas für den Klimaschutz tun möchte, dem empfiehlt die Verbraucherzentrale eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach - und außerdem ganz wichtig: Im Alltag Energie einsparen.